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Formel-1-Ikone zieht ins Stadtmuseum Graz

Foto: APA/ INGRID KORNBERGER

Graz – Zu Allerheiligen ist es das am hellsten erleuchtete Grab am Grazer Zentralfriedhof. Auch 37 Jahre nach seinem Tod wird Jochen Rindt verehrt wie kein anderer in der Geschichte des Rennsports. Zur Großmutter nach Graz kam Rindt mit einem Jahr, da seine Eltern bei einem Bombardement in Mainz starben.

Im Grazer Stadtmuseum hat Joachim Baur in der Reihe "WeltenbürgerInnen", die sich großer Grazer und Grazerinnen annimmt, eine Ausstellung kuratiert, die sich der Ikone Rindt von verschiedenen Seiten nähert. Statements von Künstlern (u.a. Franz West, Joseph Beuys, Josef Schützenhöfer oder Peter Weibel) stehen neben Devotionalien, wie Rennanzug, Helm und Pokalen Rindts. Museumsdirektor Otto Hochreiter freut sich über die Anziehung, die diese Mischung seit der Eröffnung am 1. November ausübt: "Es kommen wöchentlich um die 1500 Besucher, drei Mal mehr als sonst". Begrüßt werden diese im Foyer des Museums vom Lotus 49 R6, in dem Rindt 1969 zu seinem ersten Grand- Prix-Sieg fuhr. Im ausgestellten Taschenkalender trug Rindt am 5. September 1970 "Monza" ein. Alle späteren Termine stornierte der Tod.

Eine Giacometti zitierende Statue von Gustav Troger, eine Rekonstruktion von Timm Ulrichs "verunglückter Möbiusscher Schleife" oder Jack Bauers "Mumienflitzer" spielen mit der Geschichte des legendären Sportlers, dessen Begräbnis, so meint Hochreiter, eines der wenigen Ereignisse gewesen sei, wo "Graz mit der Welt zusammenkam". (Colette M. Schmidt/ DER STANDARD Printausgabe 22.11.2007)