Wien - Wer denkt, dass es nach dem Länderspiel gegen Tunesien (am Mittwoch nach Redaktionsschluss) vorbei ist, der irrt. Bereits am 23. November hält der österreichische Fußballverband (ÖFB) seine Jahresabschlussfeier ab.

Die zählt zwar nicht unbedingt zur unmittelbaren Vorbereitung auf die EUR0 2008, aber auch unterm Christbaum wird dieser Event in diversen Ansprachen thematisiert werden. Der grobe Fahrplan bis zur EURO steht, an Details muss noch gefeilt werden.

Fix ist: Nach Meisterschaftsende am 26. April bekommen die Teamspieler ein paar Tage frei. Es folgt ein einwöchiges Regenerations-Trainingslager in Süditalien, vor- aussichtlich auf Sardinien. Um sich von der Sonne zu erholen, wird die Vorbereitung kurz unterbrochen, die Spieler werden heim zu ihren Familien geschickt. Die entscheidende Phase startet dann Mitte Mai. In der Sportschule Lindabrunn wird zwei Wochen lang Kondition geschunden.

Am 1. Juni bezieht das Nationalteam im burgenländischen Stegersbach Quartier. Dort wird es solange stationiert sein, bis es bei der EURO ausgeschieden ist. Die Nächte vor jedem Spiel (gesichert sind ja die Gruppenmatches am 8., 12. und 16. Juni) wird die Auswahl in einem Hotel in Wien verbringen. Die UEFA schreibt vor, dass die Teams am Tag davor im jeweiligen Austragungsort eintreffen müssen.

Vier Tage

Teamchef Josef Hickersberger verzichtet auf ein Wintertrainingslager, da die Meisterschaft erst am 15. Dezember unterbrochen wird. Das erste Länderspiel 2008 steigt am 6. Februar im Happel-Stadion, Gegner ist Deutschland. Die Deutschen stecken da schon im Meisterschaftsbetrieb, die heimische Bundesliga beginnt erst zehn Tage später. Das heißt zwangsläufig: Österreich wird auch konditionell unterlegen sein. Für die Vorbereitung sind nur vier Tage vorgesehen. Genauso viele (wenige) sind es auch vor dem Duell mit den Niederlanden am 26 März, ebenfalls in Wien.

Allerdings könnte der Gegner noch getauscht werden. Sollte die EM-Auslosung am 2. Dezember in Luzern oder die WM-Quali-Auslosung am Sonntag im südafrikanischen Durban die Niederländer den Österreichern zuteilen, müsste man einen anderen Partner auftreiben. "Es wäre sinnlos, auch noch ein Freundschaftsspiel gegen die Niederlande zu haben", sagte ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig.

Ganz fix ist am 27. Mai ein Test gegen die vom früheren deutschen Teamchef Berti Vogts betreuten Nigerianer, der Spielort ist noch offen. Da Ende Mai in den EURO-Stadien laut UEFA-Vorgabe keine Partien mehr abgehalten werden dürfen, sind Linz und Graz die Kandidaten.

Verspätung

Ob Österreich am 30. Mai noch ein Länderspiel einschiebt, soll bis Weihnachten geklärt werden. Ab welchem Zeitpunkt Hickersberger seinen kompletten Kader zur Verfügung hat, ist eher ungewiss, viele Ligen enden erst Mitte Mai. Einige Legionäre dürften sich also verspäten.

Generell ist Ludwig mit dem Stand der organisatorischen Vorbereitung auf die EURO zufrieden. "Wir haben alles unter Dach und Fach und warten jetzt auf die Auslosungen." Erst nach der Veranstaltung in Luzern weiß der ÖFB-Generalsekretär definitiv Bescheid, wie viele Tickets der ÖFB pro Match erhält und wie hoch die UEFA-Zahlungen an den Verband sind. Dann beginnen mit Spielern und Betreuern auch die Verhandlungen über die EM-Prämien. (DER STANDARD, Printausgabe, Donnerstag, 22. November 2007, APA, red)