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Fernando Fernan Gomez, 2001

Foto: REUTERS/Andrea Comas
Madrid - Der spanische Schauspieler und Regisseur Fernando Fernán Gómez starb am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus in Madrid, berichtete der staatliche Rundfunk.

Der peruanisch-stämmige Schauspieler (u.a. "Alles über meine Mutter"; 1999), Sohn der Theaterdarstellerin Carola Fernán Gómez, gilt als eine der großen Figuren des spanischen Kinos und hält den Rekord an gewonnenen "Goyas", dem wichtigsten Filmpreis des Landes, welchen er viermal errang. Erst bei den Filmfestspielen von Berlin 2005 wurde ihm der Ehrenbär überreicht; zweimal zuvor, 1985 für die Rolle des Leopoldo Contreras (Stico) und 1976 für "El Anacoreta" gewann er den Silbernen Bären als Bester Schauspieler.

Geboren am 21. August 1921 in Lima, doch angemeldet am 28. spricht er selbst vom Geburtsort Buenos Aires, wo er erst die argentinische Staatsbürgerschaft annahm, und mit 1970 die Spaniens. Er studierte Philosophie und Literatur in Madrid, schnupperte Gómez erste Bühnenluft in Theaterproduktionen der 40er Jahre. Wenig später wurde der Film seine ganze Leidenschaft. Gómez ist Darsteller in knapp 200 Filmen, führte bislang Regie bei über 20 Werken und verfasste Bücher, wie "El viaje a ninguna Parte", zu Deutsch "Die Reise ins Nirgendwo" oder "Los bicis son para el verano", "Die Fahrräder sind für den Sommer". Seine Werke wurden jedoch nicht ins Deutsche übersetzt.

Gómez hat eine Tochter aus erster Ehe, die Schauspielerin Helena Fernán Gómez, seit den 70er Jahren ist er mit Emma Cohen verheiratet. In selbiger Zeit, der Transición, wie der "fließende" Übergang von Diktatur zu Demokratie in Spanien gemeinhin bezeichnet wird, kristallisierte sich Gómez als einer der meistgebuchten Darsteller des spanischen Kinos heraus. Seit den 90er Jahren verringerten sich seine Auftritte, wohl seinen Gesundheitszustand betreffend. Dennoch, mit "El Abuelo" ("Der Großvater"; 1998) errang Gómez im Verbund zumindest die Nominierung für den Auslandsoscar. (Jan Marot /APA/dpa)