Opposition vor Parlamentswahl am Samstag Sympathien für islamischen Extremismus unterstellt - Premier Howard distanziert sich
Redaktion
,
Sydney - Die regierenden Konservativen in Australien
sind wenige Tage vor der Parlamentswahl mit einem schmutzigen
Wahltrick in die Schlagzeilen geraten. Mitglieder der Partei von Premierminister John Howard, die in Umfragen seit Monaten
weit hinter der Labour-Partei liegt, hatten Flugblätter verteilt, auf
denen der Opposition Sympathien für muslimische Extremisten
unterstellt wurden. Premier Howard, der nach elf Jahren im Amt bei
der Wahl am Samstag eine Niederlage befürchten muss, äußerte
Entsetzen. "Damit will ich nichts zu tun haben", sagte er.
Sympathien
Parteimitglieder hatten in einem heiß umkämpften Wahlkreis in
Sydney Flugblätter einer frei erfundenen islamischen Organisation
verteilt. Darin wurden alle Muslime aufgefordert, Labour zu wählen,
weil die Partei den Bau von Moscheen, die Einreise von umstrittenen
Predigern und Gnade für die wegen der Terroranschläge auf Bali
verurteilten muslimischen Extremisten unterstütze. Bei
den Anschlägen auf Bali 2002 und 2005 waren Dutzende australische
Touristen ums Leben gekommen.
Die Liberale Partei schloss zwei Leute
umgehend aus der Partei aus. Howard sagte: "Ich glaube nicht, dass
die australische Labour-Partei jemals Sympathien für die Anschläge auf
Bali hatte, und ich fand, es war eine abscheuliche Sache, dies zu
sagen." Die Parlamentswahl findet am Samstag statt. (APA/dpa)
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