Tokio - Shimon Peres, Israels Präsident, hält ein Nahost-Friedensabkommen vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush im Jänner 2009 für "praktisch unmöglich". Das sagte er der japanischen Zeitung "Tokyo Shimbun" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Niemand mache sich Illusionen über das Ergebnis der internationalen Nahost-Konferenz in der kommenden Woche in den USA, sagte Peres weiter. "Aber sie wird der Anfang für neue Friedensverhandlungen sein."

Die wichtigsten Diskussionen - etwa über den Status der palästinensischen Flüchtlinge - werden laut dem Staatschef erst nach der Konferenz erfolgen. Der israelische Regierungschef Ehud Olmert hatte Anfang November gesagt, er halte ein Friedensabkommen noch vor Ende der Amtszeit Bushs für möglich.

Rice: Verhandlungsbeginn ein großer Schritt vorwärts

Ein Beginn von Verhandlungen über die Schaffung eines palästinensischen Staates wäre nach den Worten von US-Außenministerin Condoleezza Rice ein Erfolg der Nahostkonferenz nächste Woche in den USA. "Es ist ein großer Schritt vorwärts, diese Verhandlungen zu beginnen", sagte Rice einen Tag nach den offiziellen Einladungen zu dem Treffen am kommenden Dienstag in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland.

Der US-Präsident und seine Außenministerin Condoleezza Rice würde sein politisches Vermächtnis wohl gerne mit einem Durchbruch im Nahost-Konflikt schmücken. Gemeinsam mit dem 1995 ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin und dem damaligen Palästinenser-Präsidenten Yasser Arafat war Peres Architekt der Osloer Friedensverträge mit den Palästinensern Anfang der 90er Jahre. (APA)