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Sicherheitskräfte bei der Verhaftung eines Demonstranten.

Foto: AP/Rebecca Blackwell

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Polizisten sichern einen Hauptverkehrsweg in Dakar ab.

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Ein brennendes Auto in Dakar.

Foto: REUTERS/Normand Blouin
Dakar - In der Hauptstadt Dakar ist es am Mittwoch zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Die Gewalt war kurz nach einer Demonstration der Gewerkschaft gegen die Erhöhung der Nahrungsmittel- und Benzinreise ausgebrochen: Jugendliche setzten im Zentrum der Stadt Autos in Brand und bewarfen Sicherheitskräfte mit Steinen. Ihre Aktion richtet sich gegen das von Präsident Wade angeordnet Verbot des Straßenhandels. Am Dienstag hatte die Regierung die Polizei beauftragt, alle Straßenhändler aus der Stadt auszuweisen.

Die meist jugendlichen Demonstranten blockierten am Mittwoch im Zentrum der Stadt zahlreiche Straßen, bewarfen Autos mit Steinen und plünderten Büroräume der staatlichen Elektrizitätswerke Senelecu und lokaler Politiker. Die Polizei setzte Gummiknüppel und Tränengas gegen die Protestierenden ein. Mindestens 15 Menschen wurden festgenommen, Augenzeugen zufolge gab es zahlreiche Verletzte.

"Investorenschreck"

Wenige Stunden nach den Zwischenfällen gab der Gouverneur von Dakar, Amadou Sy, die Errichtung von vier neuen Märkten bekannt. Tausende Menschen verdienen sich im informellen Sektor, besonders mit Straßenhandel, ihren Lebensunterhalt. Mit dem Verbot von Straßenhändlern will Präsident Wade das Image der Stadt verbessern. Der Straßenhandel habe dem Land rund 125 Millionen Euro Verlust beschert, er verursache Verkehrsstaus und verschrecke damit Investoren, verteidigt Wade die Maßnahme. Hinzu kommt, dass im März 2008 in Dakar die Konferenz der 57 islamischen Staaten stattfinden wird. Damit verbunden sind der Bau neuer Hotelanlagen und Konferenzräume, von Brücken und Straßen.

Die Ausschreitungen vom Mittwoch sind die schwersten seit Jahren. Senegal galt lange Zeit als eines der stabilsten Länder Afrikas. Durch Preiserhöhungen und die hohe Arbeitslosigkeit kommt es jedoch zunehmend zu sozialen Spannungen. (hag/Reuters)