Wien – Das Flugsicherungs- und Sprachkommunikationsunternehmen Frequentis verschiebt auf Anraten seiner Emissionsbanken Sal. Oppenheim und Erste Bank seinen Börsengang. Man habe nicht nur befürchtet, dass die FrequentisAktien am unteren Ende des bei 13 bis 17 Euro angesiedelten Preisbandes landen würden, sondern im derzeit unsischeren Börsenklima nach der Erstnotiz auch gleich abstürzen könnten, sagte Frequentis-Sprecherin Brigitte Gschiegl. "Wir brauchen das Geld jetzt nicht dringend und sofort und sehen nicht ein, warum wir unser Unternehmen billig verkaufen sollen", erläuterte Gschiegl. Und: Frequentis wolle seinen Aktionären einen Absturz der Papiere an der Börse nicht zumuten. "Wir sind ein Unternehmen mit hohem Sicherheitsdenken, das gilt auch für die Börsennotiz. Rausgehen und gleich in den Keller fallen, passt nicht zu uns." Ursprünglich hätten die Frequentis-Aktien ab kommendem Montag zur Zeichnung aufliegen und ab 7. Dezember an der Wiener Börse notieren sollen. Im Markt waren ein Gesamtemissionsvolumen von 60 Mio. Euro und ein Streubesitz von 35 Prozent erwartet worden. Der Unternehmenswert nach der Emission war mit 170 Mio. Euro geschätzt worden. Ein neues Zeitfenster für den Börsengang sei noch nicht definiert, sagte Gschiegl. Frequentis sei aber "super auf Kurs" und dafür startklar. (kol, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.11.2007)