Graz - Mit Tarnnetzen wurde am Mittwoch das Grazer "Museum der Wahrnehnumg" (MUWA) von Soldaten des Bundesheers verhüllt. Damit leistete das Militär einen symbolisch-kulturellen Beitrag zur Ausstellung "Camouflage" des deutschen Künstlers Timm Ulrichs, der schon seit einigen Wochen im MUWA ausstellt.

Es sei aber "keine militärische Tarnung", denn dann würde man das Gebäude nicht mehr als solches erkennen, hieß es von Seiten des Bundesheers: "Würden wir das Gebäude aus strategischen Gründen verhüllen, müssten wir die Netze schräg spannen und nicht einfach nur gerade herunterlassen". Der Künstler hätte aber darauf bestanden, dass die Gebäude-Kontur erhalten bleibe. Rund 30 Netze mit den Abmessungen vier mal vier Meter wurden mit Kabelbindern zusammengebunden, um dann großflächig - vom Kamin angefangen - das Gebäude zu verhüllen. Aus Angst vor Beschädigungen hängen die Netze nicht bis zum Boden, damit nicht daran gezogen werden könne.

Es sei das erste Mal, dass mit Timm Ulrichs ein Künstler das MUWA in seinem äußeren Erscheinungsbild selbst in sein künstlerisches Konzept mit einbezieht, so der Museumsleiter Werner Wolf. Für die Ausstellungsdauer lässt Ulrichs das Museum fast völlig unter einer Tarnkappe verschwinden. Bedeute "Camouflage" im französischen doch "Tarnung" oder "Täuschung" - ein "Unsichtbar"-machen sowie eine als "Irreführung" verstandene Technik der sozial-psychologischen Abwehr. (APA)