Tirana - Einen Tag nach der 1:6-Auswärtsniederlage
gegen EM-Starter Rumänien ist Otto Baric als Teamchef der albanischen
Nationalmannschaft zurückgetreten. "Er hat uns gesagt, dass er die
Auswahl nicht länger betreuen könne und er nicht mehr die nötige
Kraft zur Fortsetzung seiner Arbeit habe", hieß es am Donnerstag in
einer in Tirana veröffentlichten Mitteilung des albanischen
Fußball-Verbandes (FSHF), mit dem sich der Kroate erst vor kurzem auf
eine mündliche Verlängerung seines Vertrages um zwei Jahre geeinigt
hatte.
"Ich habe mit Baric schon für die WM-Qualifikation für 2010
geplant, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen", sagte der
überraschte FSHF-Präsident Armando Duka, der dem 74-Jährigen für die
seit Sommer 2006 geleistete Arbeit dankte. Unter dem früheren
ÖFB-Teamchef hatten die "Skipetaren" einige ansprechende Resultate
(u.a. Remis gegen Weißrussland, Slowenien, und Bulgarien) erzielt,
zuletzt aber allein in den zwei letzten Quali-Spielen gegen
Weißrussland (2:4/heim) und Rumänien zehn Tore kassiert.
"Diese zwei Niederlagen haben mir wirklich weh getan", wurde Baric
auf der UEFA-Homepage (www.uefa.com) zitiert. Der Kroate musste diese
zwei Partien von der Tribüne aus verfolgen, nachdem er zuvor wegen
Schiedsrichter-Beleidigung für drei Spiele gesperrt worden war. Nach
dem 1:6 informierte der Trainerfuchs, der seit 1990 der dritte
ausländische Teamchef Albaniens nach dem Italiener Guiseppe Dossena
und dem Deutschen Hans-Peter Briegel gewesen war, den Präsidenten.
Baric, der mit den Albanern die EM-Qualifikation in Gruppe G unter
sieben Ländern an fünfter Stelle (zwei Siege, je fünf Remis und
Niederlagen, 12:18 Tore, 11 Punkte) abschloss, hatte während seiner
langjährigen und auch erfolgreichen Trainer-Laufbahn schon viele
Mannschaften betreut. "Otto Maximal" war u.a. Teamchef von Österreich
(1999 bis 2001) und in seiner Heimat sowie u.a. Coach des LASK, von
Wacker Innsbruck, Austria Salzburg, Rapid und Sturm Graz. Die
Hütteldorfer und die Festspielstädter führte er jeweils zum
Meistertitel und ins Europacup-Endspiel.(APA/Reuters)