Hyderabad - Weltklimarats-Vorstand Martin Parry hat sich pessimistisch über entscheidende Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung bei der Klimakonferenz auf Bali gezeigt. Er selbst sei kein Optimist, sagte der Vize-Vorsitzende des Gremiums am Donnerstag im indischen Hyderabad. Er wisse aber, dass die Politiker, die nach Bali reisten, sich als Optimisten darstellen müssten. "Realistisch betrachtet dürfte es etwa zwei Jahre dauern, um einen großen Wandel in Gang zu setzen, was politische Entscheidungen angeht", sagte Parry. Auf der Bali-Konferenz vom 3. bis 14. Dezember sollen die Verhandlungen über ein Nachfolgeabkommen des 2012 auslaufenden Klimaschutz-Protokolls von Kyoto starten. Die Inhalte des Nachfolgepakets sollen dann 2009 in Kopenhagen beschlossen werden. Parry meinte, er glaube nicht, dass es schon bei der Bali-Konferenz ein ganzes "Set" an Klimaschutzzielen geben werde, zu denen die teilnehmenden Regierungen sich verpflichten wollten. Wenn die Regierungen nicht wenigstens in Kopenhagen Fortschritte machen, dann sei die Lage "ziemlich ernst": "Ich dachte immer, über den Klimawandel müssten sich erst unsere Enkel Gedanken machen, doch schon jetzt sehen wir die Folgen." (APA)