Ulan Bator - Das Parlament der Mongolei hat am Donnerstag den neuen Vorsitzenden der regierenden Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP), Bayar Sanji (51), zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Er erhielt 67 Stimmen, zwei Abgeordnete waren gegen seine Wahl. Sanj ist Nachfolger von Miyegombo Enkhbold, der die Regierung seit Jänner 2006 führte und erst im Oktober Österreich besucht hatte.

"Das mongolische Volk will Gerechtigkeit und, dass die Korruption und Bürokratie ausgerottet wird", sagte Sanji vor den Volksvertretern nach seiner Wahl. "Das werden meine Richtlinien als Ministerpräsident sein", so der Jurist.

Parlamentswahlen im Juni

Die MRVP - vormals die Kommunisten - regierte das zwischen China und Russland gelegene dünn besiedelte Steppen-, Hochgebirgs- und Wüstenland seit der Ausrufung der Mongolischen Volksrepublik nach sowjetischem Muster 1924 auch nach der Wende 1990 fast durchgehend allein. Im Juni nächsten Jahres wird ein neues Parlament (Volkshural) gewählt.

Heuer steht noch vor Jahresende die umstrittene Verabschiedung eines Budgets an. Die MRVP will die Zahl der Beamten erhöhen, die Opposition befürchtet dadurch eine höhere Steuerlast sowie mehr Korruption. Die MRVP hat eine knappe Mehrheit von 39 der 76 Sitze im Parlament.

Schwere innenpololitische Krise

Enkhbold kam Anfang des Vorjahres bei einer schweren von Unruhen begleiteten innenpolitischen Krise an die Macht, als die MRVP ihren Austritt aus der Koalition mit der auseinandergefallenen "Vaterland-Demokratie-Allianz" erklärte, und so danach wieder so gut wie allein die Regierung übernahm. Der zuletzt ebenfalls noch der Regierung angehörende frühere Ministerpräsident Janlaviin Narantsatsralt (1998/99) aus der damals alleinregierenden Allianz kam am 12. November bei einem Autounfall ums Leben. (APA/AP)