Wien - Zwei Wissenschafterteams am Wiener AKH und ein Team des Hanusch-Krankenhauses wurden am Donnerstag mit dem Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer Wien ausgezeichnet:
  • Valentin Fuhrmann von der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III untersuchte in der prämierten Arbeit Patienten mit hypoxischer Hepatitis - besser bekannt als "Schockleber" - auf das Vorhandensein des hepatopulmonalen Syndroms, einer bisher vor allem bei chronischen Lebererkrankungen bekannten Gasaustauschstörung der Lunge infolge einer Erweiterung der Lungenblutgefäße. Er konnte zeigen, dass die Probleme auch bei akuter Leberschädigung auftreten und nach Normalisierung der Leberfunktion wieder abklingen.

  • Ursula Unterberger vom Klinischen Institut für Neurologie entwickelte eine raschere Diagnose für die X-chromosomale Adrenoleukodystrophie (X-ALD), eine Erbkrankheit, die meist im Kindesalter auftritt und einen schnellen neurologischen Verfall mit sich bringt. Die neue Diagnose funktioniert über eine einfache Blutabnahme. Zusätzlich ist mit dieser Methode eine deutlich zuverlässigere Identifizierung von Erbträgerinnen für X-ALD möglich.

  • Julia Szendrödi von der 1. Medizinischen Abteilung des Hanusch-Krankenhauses beschäftigt sich mit der Beeinträchtigung der Energieproduktion im Skelettmuskel von Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus. Die Forscher um Szendrödi fanden heraus, dass die Mitochondrienfunktion der Typ 2 Diabetiker im Vergleich zu gesunden jungen und älteren Menschen beeinträchtigt ist. Das Ausmaß der Funktionseinschränkung des Energiestoffwechsels ist stark von den Blutfetten und vom Grad der Insulinresistenz abhängig, aber weniger von der Größe der Fettspeicher des Muskels, vom Zuckertransport in den Muskel oder vom Alter des Patienten selbst. (APA)