Anfang November fand an der Johannes Kepler Universität in Linz ein "Internationaler Linux Workshop" statt. Leider sahen sich die Veranstalter genötigt, sich bei sieben angemeldeten Teilnehmern aus Kenia, dem Kongo und Nigeria zu entschuldigen, "denen von den österreichischen Behörden ein Visum verweigert wurde". Die Linux-Leute empfinden das als "xenophobische Furcht, die den freien Austausch von Ideen behindert". Jetzt ist natürlich möglich, dass die Behörden nicht wissen, was Linux ist - ein freies Computersystem -, und davon ausgehen, dass die Schwarzen aus Afrika ja nur unsere Gastfreundschaft missbrauchen und sich als Asylanten, Drogendealer oder so bei uns breitmachen wollen. Haben die da unten im Kongo überhaupt Computer? Jedenfalls sehr verdächtig, und am besten ist, man lässt die gar nicht herein. Bevor sie dann nämlich wieder bei der Abschiebung mit verklebtem Mund ersticken oder von Polizisten halb tot geschlagen werden, denen man auch noch den Prozess machen und so milde Strafen geben muss, dass sie weiter Dienst machen können. Österreich braucht außerdem keinen Wissensaustausch mit schwarzen Computerexperten, oder? (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 23.11.2007)