Alexandra Föderl-Schmid, Anton Pelinka, Barbara Beck und Mirko Kovats (v. l.) bei der "Economist"-Präsentation.

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Wien - "Es war schwer, meinen Chef zu überzeugen, dass wir nach 25 Jahren wieder eine Österreich-Beilage machen sollten. Aber als er es dann las, sagte er: ,Wie aufregend, ich habe gar nicht gewusst, wie sehr sich dieses Land verändert hat." So präsentierte Barbara Beck, Beilagenchefin des Londoner "Economist", am Donnerstag auf einer Podiumsdiskussion in Wien den von ihr verfassten 16-seitigen Sonderteil, der sich zumeist genauso euphorisch liest wie der Titel: "The sound of success" (der Klang des Erfolgs), eine Anspielung auf den in den USA so berühmten Film über die Familie von Trapp.

Die Österreich-Beilage, die dem neuen "Economist" beiliegt, für Leser, die wenig über Österreich wissen, betonte Beck. Das rechtsliberale Magazin hat eine weltweite Auflage von 1,26 Millionen, die Hälfte davon in den USA.

Sie selbst habe vor ihrer Recherche Österreich kaum gekannt, sagte Beck. Bei ihren Recherchen habe sie beeindruckt, wie das Land die Vorteile von EU-Beitritt und Osterweiterung wirtschaftlich für sich nutzen konnte - trotz der massiven Europaskepsis in der Bevölkerung. Sozialpartnerschaft und große Koalition seien aus britischer Sicht unverständlich, "aber es scheint zu funktionieren".

Aufgefordert, die Schwächen des Erfolgsmodells Österreich aufzuzeigen, betonten die weiteren Podiumsteilnehmer - STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, der Politologe Anton Pelinka und der Industrielle Mirko Kovats - das Schulsystem, die Trägheit der Universitäten und eine hohe Steuerbelastung. Was das Land nun brauche, so der Tenor, seien mobilere Bürger und eine kreativere Politik. (ef/DER STANDARD; Printausgabe, 23.11.2007)