Brüssel - Hinsichtlich der Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen will der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas in zwei Fällen den Anbau in Europa verweigern, bestätigte er am Donnerstag in Brüssel erstmals öffentlich. "Das Risiko für die Umwelt ist zu groß", sagte Dimas. Betroffen sind die Maissorten Bt 11 des Schweizer Syngenta-Konzerns und die Sorte 1507 des US-Unternehmens Pioneer.

Der Fall ist brisant, da sich Dimas erstmals gegen eine Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellt. Sie hatte die Zulassung der beiden Maissorten für den Anbau 2005 als unbedenklich empfohlen. Nach Angaben aus EU-Kreisen fürchtet Dimas aber negative Langzeitfolgen, etwa für Vögel oder Schmetterlinge.

Unklar ist noch, wann Dimas seine Entscheidung in der EU-Kommission zur Abstimmung bringen will. Dort ist die Sache umstritten. Manche Mitglieder fürchten neuen Druck von großen Produzenten wie den USA über die Welthandelsorganisation. Seit 2004 hat die EU fünfzehn gentechnisch veränderte Pflanzen neu zugelassen. Darunter sind auch die beiden Maissorten von Syngenta und Pioneer; bis jetzt sind sie aber nur für Import und Verarbeitung als Lebens- und Futtermittel zugelassen, nicht für den Anbau. (APA)