Das vom Verkehrsministerium im Eilzugstempo durchgepeitschte Ausschreibungsverfahren für die Funktion des Telekom-Geschäftsführers der Rundfunk- und Telekomregulierungs GmbH (RTR) geht ins Finale. Auswählen können Minister Werner Faymann und die von ihm eingesetzte Personalkommission aus fünf Bewerbungen, die es in der ungewöhnlich kurz bemessenen Frist - die Bewerbungsfrist endete am 20. November - in das Ministerbüro am Wiener Stubenring geschafft haben. Vier von ihnen wurden noch am Donnerstag zu einem Hearing einbeordert - obwohl es theoretisch möglich wäre, dass auf dem Postweg noch weitere Bewerbungen unterwegs sind. Sie bleiben unberücksichtigt. Wiewohl sich Georg Serentschy bedeckt gab, was seine eigene Bewerbung betrifft, galt es seit Beginn der Ausschreibung als praktisch fix, dass der Vertrag des "amtierenden" RTR-Geschäftsführers um zumindest ein Jahr verlängert wird. Als Indiz, dass sich Minister Faymann doch eine Hintertür für einen Quereinsteiger offen hielt, gilt andererseits die Bewerbung von Kurt Einzinger, seit vielen Jahren Sprecher der Internet-Providervereinigung ISPA. Einzinger hatte vor wenigen Wochen auf Anfrage des Standard zwar betont, sich "sicher nicht" zu bewerben, es sich aber doch anders überlegt. Bereits vor der Ausschreibung energisch abgewinkt hat Hans-Peter Lehofer, ehemals RTR-Rechtsexperte und nun Richter am Verwaltungsgerichtshof. Wenig Chancen eingeräumt werden einem Pionier der Telekom-Liberalisierung eingeräumt: Tricotel-Gründer Robert Marschall, der sich vor zehn Jahren vergeblich um die Telering-Handylizenz beworben hatte. (ung, APA / DER STANDARD Printausgabe, 23.11.2007p)