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Irans neuer Unterhändler, Said Jalili, will zu seinem Treffen mit der EU eine "neue Idee" mitbringen. Einstweilen steckt alles fest.
Der Deal behindert den Sanktionsprozess, der argumentativ plötzlich wieder auf seine Ursprungsfrage zurückgeworfen wird: Ist das iranische Urananreicherungsprogramm selbst das Problem für die internationale Gemeinschaft oder die ungeklärten Fragen zu dessen Geschichte, die Zweifel über die iranischen Absichten zulassen? Wenn Teheran transparent genug ist, darf es anreichern (was ja in der Tat im Atomwaffensperrvertrag nicht verboten ist)?
Wie das Teheran selbst sieht, liegt auf der Hand (siehe Bericht rechts), es sieht den Grund für die Suspensionsforderung und für die Sanktionen verschwunden. Ebenfalls klar ist, dass die USA und ihre europäischen Partner, die weiter auf einen Anreicherungsstopp als Voraussetzung allein für die Wiederaufnahme der Gespräche beharren, über die IAEO-Argumentationshilfe für den Iran nicht erfreut sind, auch wenn er sich diese durch die Preisgabe von "Staatsgeheimnissen" (siehe Interview unten) selbst erarbeitet hat.
Unterschiedlich bewertet, auch unter Personen, die den IAEO-Iran-Arbeitsplan voll unterstützen, wird ElBaradeis Aussage in einem Interview, dass der Iran, wenn er denn plane, eine Waffe zu bauen, drei bis acht Jahre davon entfernt sei: Ist das nun noch ein technisches Urteil, wie sie dem internationalen "nuklearen Wachhund" zusteht, oder ist das eine politische Aussage? Die Kritik an ElBaradei - Stimmen aus Israel verlangen sogar seinen Rücktritt - hat im Vorfeld der Gouverneursratssitzung vom Donnerstag die G-77-Staaten veranlasst, den Friedensnobelpreisträger und seine ebenfalls ausgezeichnete "Agency" in Schutz zu nehmen. Andere werfen ihm aber gerade das vor: Er geriere sich heute vor allem als Friedensguru und nicht als Chef einer technischen Agentur.
Die Konsortiumsidee