Panorama - Österreichs Skidamen betreten am Wochenende guten Boden. Im kanadischen Panorama, wo erstmals seit 1992 wieder Weltcup-Rennen stattfinden, hat Petra Kronberger von den vier bisher ausgetragenen Speed-Rennen drei (Abfahrten) gewonnen sowie 1989 ihren ersten und 1992 auch ihren letzten Weltcupsieg gefeiert. Für Marlies Schild ist das besonderes Doping. Denn ihr großes Vorbild ist Kronberger.

Erstmals werden nun in Panorama aber technische Bewerbe ausgetragen. Der Slalom am Sonntag sogar auf einem neuen, steileren Hang, während die ÖSV-Damen auf dem kupierten Riesentorlauf-Hang zuletzt vor drei Jahren schon trainiert haben.

Schneekanonen und Minusgrade

Dass in dem kanadischen Ressort überhaupt Rennen stattfinden können, ist den Schneekanonen und Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich zu verdanken. Das zwei Autostunden südwestlich von Lake Louise mitten in der Natur liegende Panorama ist vorerst nur für ein Jahr in den Weltcup-Kalender zurückgekehrt und zählt wohl zu den abgelegendsten Weltcup-Schauplätzen überhaupt. "Macht nichts, dafür ist die Gegend traumhaft", fühlte sich etwa Nicole Hosp trotzdem auf Anhieb wohl.

Die ÖSV-Damen haben in den zwei Rennen des noch jungen Winters fast nahtlos an die Rekord-Saison des Vorjahres angeschlossen. "Ein Doppelsieg im Slalom, insgesamt drei Podestplätze, damit sind wir wirklich zufrieden", bilanzierte auch Damenchef Herbert Mandl in Panorama positiv. Einzige Einschränkung ist der Riesentorlauf. Da hatte Mandl in Sölden trotz des dritten Ranges durch Kathrin Zettel Kritik geübt und fordert für Panorama eine "kompaktere Leistung".

Schild Optimistin für RTL

Auch die im Oktober kritisierte Schild hat nur das Positive vom Gletscherauftakt mitgenommen. "Das ist vergessen, immerhin habe ich in Sölden erstmals gepunktet", so die Salzburgerin, die mit ihrem Slalom-Sieg auf der Reiteralm vor Hosp bereits wieder brilliert hat.

"Wenn ich das bringe, was ich im Training zeige, kann ich aber auch im Riesentorlauf gewinnen", gab sich Schild sogar auch für Samstag zuversichtlich. Offenbar motiviert von den Erfolgen ihres Vorbildes Kronberger. "Ich habe die Petra immer schon bewundert und hoffe, dass wir ihr hier was nachmachen können", so Schild.

Hosp hingegen gilt als Spätstarterin und als Läuferin, die im Training nicht alles gibt. "Ich brauche sicher immer länger, bis ich in Schuss bin. Zudem bin ich auch eher der Renntiger", meinte die Tirolerin, die vergangene Saison Schild erst im letzten Rennen die große Weltcup-Kugel entrissen hatte. Mehr als 70 Prozent gibt Niki im Training nie, "dafür bin ich dann im Renen voll da und den Rest der Saison konstant." Auch die Bichlbacherin traut sich für Samstag einiges zu. "Ich bin schon deutlich weiter als noch in Sölden."

Riesentorlauf-Erfolge sind bei den Damen besonders wertvoll. "Fast jede Nation hat ein bis zwei sehr Starke am Start", verwies Mandl nicht zuletzt auf den Comeback-Triumph von Denise Karbon in Sölden. Die Südtirolerin führt am Samstag zusammen mit US-Jungstar Julia Mancuso usw. die ausländische Konkurrenz an.

Ehrgeizig geht auch Kathrin Zettel, die in Sölden mit einem Sensationslauf 21 Plätze gutgemacht hatte und Dritte geworden war, an den Start. "Ich hoffe, dass ich den Schwung von dort mitnehmen kann. Diesmal will ich aber gleich im ersten Lauf vorne dabei sein", hat sich die Niederösterreicherin vorgenommen. Mandls Seitenblick galt auch der jungen Tirolerin Stefanie Köhle, die in Sölden auf Anhieb 24. geworden war. "Sie war im Training so gut, dass ich ihr in Panorama noch mehr zutraue." (APA)