Hamburg/Stockholm - Die Rate neuer HIV-Infektionen hat sich in 20 Ländern der EU seit 1999 fast verdoppelt, berichtete das Journal "Eurosurveillance" am Freitag in Stockholm. Demnach infizierten sich 1999 in diesen 20 Staaten im Schnitt 28,8 Menschen pro einer Million Einwohner mit HIV, 2006 waren es 57,5. Die Österreichische Quote der Neuinfektionen im vergangenen Jahr lag bei 53 pro Million Einwohner. Damit liegt Österreich in etwa im europäischen Durchschnitt. Die höchste Neuinfektionsrate verzeichnet das Europäische Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle (ECDC) in Estland. Dort infizierten sich im vergangenen Jahr 504 Menschen je einer Million Einwohner mit HIV.

Die Statistik beinhaltet 20 EU-Länder, die kontinuierlich Aids-Daten geliefert haben. In der europäischen Region gab es demnach allein im vergangenen Jahr fast 87.000 neue HIV-Infektionen. Der häufigste Übertragungsweg sind mit einem Anteil von 53 Prozent heterosexuelle Kontakte. 66 Prozent der Neuinfizierten waren Männer.

Allerdings wird zu den steigenden HIV-Raten in den Berichten aus Stockholm auch festgestellt, dass dies auch aus der vermehrten Zahl von durchgeführten Bluttests in Osteuropa zu erklären sei - HIV-Infektionen würden indessen eben besser erfasst. Nach Estland folgte die Ukraine mit 288 neuen HIV-Diagnosen pro Million Einwohner, danach die Russische Föderation (275) und schließlich Portugal (205). (APA/dpa/red)