Wien - Ab Freitag veranstaltet das "sonance.artistic.network" die mehrtägige interdisziplinäre Reihe "mission re.sonance 007" an der Schnittstelle von virtueller und realer Welt: Die 15 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, bildende und darstellende Kunst sowie mehrere Workshops finden in insgesamt sechs leerstehenden Räumen in Wien statt, deren Zukunft ungewiss ist. Durch sogenannte Prekariums-Verträge wird den Veranstaltern die Möglichkeit geboten, die unbenutzten Locations zu beleben. Und das tun bis zum 1. Dezember mehr als 85 Künstler.

Parallel zu den Veranstaltungen erscheint ein umfassender Katalog, der die sehr unterschiedlichen Projekte der Netzwerkteilnehmer vorstellt. Die beigelegte DVD versammelt 17 Videos, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit gesellschaftlichen Mechanismen auseinandersetzen. Einen Beitrag liefert etwa Julia Staudach, die auf Grundlage des Computer-Spiels "Space Invaders" den Fernsehzuschauer vor eingeblendeten Info- und Chat-Zeilen "retten" will. Gezeigt werden medienkritische Ausschnitte aus Nachrichtensendungen und Talk-Shows.

Auf dem Programm

"Reale" Veranstaltungen finden etwa am 26. November (19 Uhr) im "_un/defined space" in der Garnisonsgasse 7 statt, wo Konrad Becker seine Ausstellung "Trivial TV (1987 - 1988)" vorstellt. Im "_un/used space" am Bauernmarkt 9 findet am Tag darauf ein ganztägiger "digital sound"-Workshop mit Gordan Savicic, Nicolaj Kirisits & 5voltcore statt: Mitgebracht werden können Kochtöpfe, Staubsauger oder "any other noise garbage". Die so entstandenen Sounds sollen dann via Laptop digitalisiert werden, erklärte Projektleiter Simon B Häfele von "sonance.artistiv.network" bei einem Pressegespräch.

Franz Xaver stellt am 28. November (19 Uhr) in der Lerchenfelderstraße 65 seine Ausstellung "Biosphären" vor. Eine Performance von Daniel Aschwanden gibt es am 29. November in der LABfactory in der Praterstraße 42/1/3 unter dem Titel "Path-oh!-Logies II". Zu einem Tagesausflug nach Graz zur "netart.community.convention" der Netzwerkplattform mur.at wird bereits am Samstag geladen, Thema des Workshops ist "Freedom On the Net!".

"sonance" und der Gedanke dahinter

Das Wort "sonance" spielt laut Organisator Häfele mit den beiden Worten "Dissonanz" und "Resonanz". Im Rahmen der Veranstaltungen soll in den Projekten etwa die Unstimmigkeiten in sozialen Gruppen reflektiert werden. Die neue "sonance"-Website soll am 26. November gemeinsam mit den Teilnehmern eines Workshops diskutiert und möglicherweise weiterentwickelt werden.

Die teilnehmenden Künstler kommen aus mehreren Ländern, aufgrund der Präsentation im grenzenlosen Web wird die Herkunft der einzelnen Künstler jedoch in den Publikationen nicht benannt. Im Katalog werden zusätzlich alle Links zu den von "sonance" gehosteten Websites, aus denen die realen Projekte nun entstehen sollen, zur Verfügung gestellt. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Stadt Wien und der Universität für Angewandte Kunst Wien. (APA)