Zu einem Rückgang um deutlich über 5% kam es in der letzten Woche beim ATX. Damit ist der ATX ohne nennenswerte Korrektur um rund 700 Punkte oder ca. 14% abgestürzt.

Der Auslöser war sicher die aus den USA ausgehende Finanzkrise, die nun offenbar doch auch auf die Realwirtschaft Auswirkungen haben könnte, in Verbindung mit Rekordständen bei EUR/USD und Ölpreis. Wir wir in unserem Spezialkommentar Aktien- vs. Bondrenditen in diesem Equity Weekly ausführen, ist die Risikoprämie im Aktienmarkt damit auf ein Niveau gestiegen, das wir zuletzt beim Irak-Krieg 2003 beobachten konnten. Wir rechnen daher kfr. ganz klar mit einer Gegebewegung nach oben. Da sich die fundamentale Situation aber doch etwas eintrübt, sollten Aktien dennoch nicht übergewichtet werden. Auch werden bei einer Konjunktureintrübung Gewinnrevisionen folgen, die das Bild dann wieder etwas anders darstellen würden.

Der einzige Wochengewinner in diesem Umfeld war Telekom Austria (+3,9%). Diese Aktie galt als der sichere Hafen, dem die Finanzkrise hoffentlich nichts anhaben sollte. Zumindest Börsenhändler dürften die letzten Tage eher mehr telefoniert haben als davor im Zuge der Turbulenzen. Weitere stabile Werte in dieser Woche waren ganz klar natürlich Flughafen Wien (-0,8%) und auch Raiffeisen Int. (-1,3%), die sich erstaunlich stabil gezeigt hat. Der Wochenverlierer war ATEC aufgrund von zahlreichen Unsicherheiten (Strategie Kupferbereich, Q3-Ergebnis, Gerichtsverfahren), wobei die Aktie auf dem aktuellen Niveau aber sicherlich zu niedrig bewertet ist und einen gehörigen Unsicherheitsabschlag einpreist. Weitere Wochenverlierer waren bwin (-17,7%) und AUA (-16,0%), wo der hohe Ölpreis weiterhin seine Spuren im Kurs hinterläßt.

In der nächsten Woche berichten noch die Nachzügler der Q3- Berichtssaison, der spannendste Bericht wird sicherlich von Meinl European Land am Dienstag kommen. Wir rechnen, wie erwähnt, mit einer Gegenbewegung nach oben. Ein Ende der aktuell hohen Unsicherheit wird wohl nicht vor Jänner/Februar 2008 im Zuge der Berichtssaison zum Q4 2007 kommen, wo dann die geprüften Bilanzen und die dann wirklich notwendigen Abschreibungen der Finanzinstitute vorliegen werden. Die 5.000 Punkte-Marke wird der ATX daher heuer wohl auch nicht mehr erreichen können.