Washington - Dauerhafte Einsamkeit kann bei Menschen wie auch bei Tieren Angstgefühle und Aggressionen wecken. Zu diesem Effekt trägt vermutlich ein bestimmtes Enzym maßgeblich bei, wie US-Forscher der Universität von Illinois in Chicago herausfanden. Die Wissenschafter untersuchten bei Mäusen bestimmte Nervenbahnen, die zur Amygdala führen. Diese mandelförmige Gehirnregion spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Angstgefühlen. Im Besonderen analysierten die Mediziner zwei bestimmte Enzyme, die für die Bildung des Hormons Allopregnanolon wichtig sind, das wiederum an der Stressregulierung beteiligt ist. Wurden die Mäuse in Einsamkeit gehalten, sank die Konzentration von einem der beiden Enzyme um die Hälfte. Die daraus resultierende geringere Bildung von Allopregnanolon wirke sich auf die Nervenbahnen aus, die zur Amygdala führen, vermuten die Wissenschafter in der Fachzeitschrift PNAS. (APA, tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25. 11. 2007)