Auf ihrer Homepage gibt das deutsche Sicherheitsunternehmen Details zum "War-Casting" bekannt. Man organisiere ein Trainingscamp für amerikanische Soldaten, um diese "den richtigen Umgang mit der irakischen/afghanischen Zivilbevölkerung zu lehren". Es gehe dabei "nicht um einen Film, sondern um ein realistisches Training zur Vorbereitung von US Soldaten auf ihren Einsatz". Für ein "großangelegtes Rollenspiel" suche man Statisten. "Sie werden als Verkäufer, Cafébesitzer, Handwerker oder Teilnehmer einer Demonstration eingesetzt, um die nachgebauten irakischen Dörfer mit Leben zu füllen", verspricht DSS. Die Teilnehmer müssten für drei Wochen in dem Spezial-Camp auf einem Truppenübungsgelände in Hohenfels (Deutschland) bleiben.
Porno statt Krieg
Am Freitag zeigten sich die Vertreter der Sicherheitsfirma deutlich weniger auskunftsfreudig. Bereits im Eingangsbereich wurden Journalisten und Fotografen abgepasst, Interviews verweigerte man kategorisch. Möglich, dass das spärliche Interesse am Casting für Nervosität sorgte. Nur rund zehn Iraker wurden an diesem Vormittag vorstellig, sehr zur Freude der vor dem Hotel positionierten Aktivisten der "Werkstatt Frieden & Solidarität". Bis kurz vor Casting-Beginn lebte auch Hotel-Chefin Cornelia Voggl in Unwissenheit. "Hätten wird gewusst, worum es eigentlich geht, hätten wir nicht zugesagt", bedauert Voggler.