Vor einer Woche trugen wir hier die Geschichte der Linzerin Carmen weiter, der in der Straßenbahn eine Notebooktasche gestohlen wurde. Darin befand sich, nein, kein Notebook, sondern ihr verstorbener Hase, den sie zur Tierkörperverwertung bringen hatte wollen. Dieses "sagenhafte" Ereignis erfuhr eine nachgerade sensationelle Fortsetzung. Denn fünf Tage später war in der Krone, die mit der Wahrheit niemals spaßen würde, groß zu lesen: "Räuber wollten Laptop - und erbeuteten einen toten Hasen!" Untertitel: "Duo entriss einer hilflosen Rentnerin im Zug nach Baden Computertasche."

Verdacht

Wir können nicht glauben, dass es sich um zwei verschiedene Hasen handelt. Unser Verdacht: Der Linzer Dieb flüchtete im Schock über die Beute nach Wien, bat in der Badener Bahn eine Pensionistin, auf sein Kleintier aufzupassen, und verschwand. Die alte Frau wunderte sich, dass das Tier so ruhig war, sah in der Tasche nach und stellte den Hasentod fest.

Gepeinigt von Schuldgefühlen ließ sie die Tasche verschwinden, täuschte einen Raubüberfall vor und verständigte die Krone. Nun darf man gespannt sein, wer die Laptoptasche findet: Vielleicht schon nächste Woche in "Vera exklusiv". (Daniel Glattauer, DER STANDARD Printausgabe, 24./25.11.2007)