Sydney - In Australien haben die ersten Wahllokale zur Parlamentswahl geöffnet. Den jüngsten Umfragen zufolge zeichnet sich auf dem fünften Kontinent nach elf Jahren konservativer Regierungskoalition ein Machtwechsel ab: Labor-Chef Kevin Rudd lag in der Gunst der Wähler weit vor Premierminister John Howard.

Der 50-jährige Ex-Diplomat Rudd könnte somit den seit elf Jahren amtierenden Premierminister aus dem Amt drängen. In dem 20,5-Millionen-Einwohnerland herrscht Wahlpflicht.

Bei vollen Staatskassen haben die beiden Politiker im Wahlkampf umfangreiche Investitionen in Bildung und Infrastruktur versprochen. Sie unterscheiden sich in der Wirtschaftspolitik kaum. Allerdings hat Rudd für den Fall eines Wahlsiegs den Abzug der Soldaten aus dem Irak und die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz versprochen.

Kurz vor der Abstimmung über die 150 Sitze im Parlament hatte eine umstrittene Kampagne vonseiten der Liberalen Partei einen Schatten auf den Wahlkampf geworfen. Howards Partei entließ daraufhin zwei Mitglieder, die auf Flugblättern die Labor-Partei in die Nähe von islamistischen Terroristen gerückt hatten. (APA)