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APA/DPA/Patrick Seeger
Frankreich will mit neuen Methoden Raubkopien aus dem Internet den Garaus machen. Vertreter der Musik- und Filmindustrie und der französischen Internet-Anbieter unterzeichneten am vergangenen Freitag mit der Regierung in Paris eine Vereinbarung, die eine härtere Verfolgung von Raubkopierern vorsieht.

Behörde

Demnach wird eine neue Behörde gegründet, die auf Verstöße im Internet-Verkehr aufmerksam machen soll. Wer Raubkopien herunterlädt, bekommt von ihr zunächst eine Warn-E-Mail, in der auf die illegale Handlung hingewiesen wird. Reicht das nicht, wird Mehrfachtätern der Internet-Zugang vorübergehend abgestellt oder gleich ganz gekündigt.

Neues System

Spätestens ein Jahr nach dem Start des Systems sollen dann im Gegenzug die bisherigen Lizenzmechanismen (DRM) abgeschafft werden, mit denen die Industrie Film- und Musikstücke heute vor illegalem Kopieren zu schützen versucht. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sprach bei der Unterzeichnung von einem "entscheidenden Moment für die Einführung eines zivilisierten Internets".

Mittelalterlich

Heute gebe es im Internet noch "mittelalterliche Verhaltensweisen, weil jeder unter dem Vorwand, dass es sich um digitale Kommunikation handelt, nach eigenem Ermessen Ladendiebstahl begehen kann." Laut Sarkozy haben sich die Internet-Anbieter verpflichtet, die Filtertechnik zur Verfügung zu stellen, um schwarze Schafe zu entdecken. (APA/AFP)