Die GDL reagiert damit auf das jüngste Angebot der Bahn. Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte am Wochenende erklärt, die Bahn wolle den Lokführern nun acht bis 13 Prozent mehr Gehalt bieten. Dies bezeichnete GDL-Chef Manfred Schell am Montag als "reine Mogelpackung". Denn es beinhalte – wie schon das vorherige Bahn-Offert mit zehn Prozent Gehaltsplus – eine wöchentliche Mehrarbeit von zwei Stunden. Erbost ist Schell auch, weil das, was Mehdorn biete, kein eigenständiger Tarifvertrag sei.
Doch "weil wir uns nicht nachsagen lassen wollen, dass wir stur sind" soll es am Montag ein Gespräch geben. Allerdings, so Schell, sei "nur eine einzige Verhandlungsrunde" geplant. In dieser müsse die Bahn-Spitze ultimativ beantworten, ob die Lokführer nun den eigenen Tarifvertrag bekommen oder nicht.
Ruf nach Streiks
Sei dies nicht der Fall, dann werde es "weitere Arbeitskämpfe geben, in die uns der Vorstand dann wissentlich hineintreibt." Schell betonte auch, dass "der Ruf nach einem unbefristeten Streik aus unserer Mitgliedschaft immer stärker wird" und den Lokführern die Puste nicht ausgehe.