Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen konservativer Regierungspartei und sozialdemokratischer Opposition
Redaktion
,
Zagreb - Kroatien wählt am Sonntag ein neues Parlament.
Rund 4,1 Millionen Bürger und 400.000 Kroaten im benachbarten
Bosnien-Herzegowina sollen die rund 150 Abgeordneten im Sabor
bestimmen. Nie zuvor seit der Unabhängigkeit 1991 ist ein knapperes
Ergebnis erwartet worden, wie aus Meinungsumfragen hervorgeht. Die
konservative HDZ-Partei von Regierungschef Ivo Sanader (54) und die
oppositionellen Sozialdemokraten (SDP) von Zoran Milanovic (41)
können danach jeweils mit rund einem Drittel der Stimmen rechnen. Sie
sind damit auf Koalitionspartner angewiesen.
Staatsverschuldung
Hauptthemen im Wahlkampf waren die weit verbreitete Korruption,
die hohe Arbeitslosigkeit und die hohe Staatsverschuldung. Daneben
ging es vor allem um die Frage, ob die meist nationalistisch
orientierten Kroaten im Nachbarland Bosnien in Zukunft noch in
Kroatien ihre Stimme abgeben dürfen.
Außenpolitisch sind beide Parteien sowie ihre Vorsitzenden klar in
Richtung EU und NATO orientiert. Unterschiede gibt es vor allem in
der Wirtschaftspolitik, da die SDP mit Blick auf die vielen
Kriegsgewinnler eine Kapitalertragssteuer einführen will. Die HDZ hat
ihrem Gegner vorgeworfen, Abtreibungen und Drogen freigeben zu
wollen. Die SDP hat im Gegenzug behauptet, die Sanader-Partei
finanziere sich aus zweifelhaften Geldquellen.
Startschuss
Die Wahllokale in Kroatien schließen am Sonntagabend um 19:00 Uhr.
Der Startschuss für die Stimmabgabe ist aber schon am Freitagabend
(MEZ) gefallen, als das erste Wahllokal im australischen Canberra
geöffnet wurde. Endgültig Schluss ist für die Auslandskroaten erst
Montagfrüh, wenn die Wahllokale im US-Bundesstaat Kalifornien
schließen. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.