Durban/Wien - Auf Befürchtungen ist durchaus Verlass. Denn die FIFA hat am Freitag die neue Weltrangliste im Fußball präsentiert, sie ist Grundlage, um am Sonntag in Durban (17.06 Uhr/live ORF1) die Qualifikationsgruppen für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika auszulosen. Österreich liegt an 91. Stelle und befindet sich deshalb nur im fünften Top - gemeinsam mit Aserbaidschan, Albanien oder Kasachstan. Man sollte aber der Fairness halber erwähnen, dass es auch noch einen Topf mit der Nummer sechs gibt. Dem gehören San Marino, die Färöer oder Andorra an.

53 europäische Verbände sind an der WM in Südafrika interessiert, sie werden in neun Gruppen mit jeweils sechs Teams aufgeteilt (eine hat nur fünf, Topf sechs ist nicht ganz angefüllt). Europa stehen bei der WM-Endrunde 13 der insgesamt 32 Plätze zu. Die neun Erstplatzierten sind direkt qualifiziert. Die acht besten Gruppenzweiten spielen ein Playoff um vier weitere Tickets. Die Qualifikation beginnt im September 2008.

Im September 2004 ist Österreich 90. gewesen (Teamchef Hans Krankl), nun wurde endlich der historische Tiefststand erreicht. Nimmt man die anderen Kontinente aus der Liste, schaut es fast noch trauriger aus. In Europa liegt das ÖFB-Team auf Rang 43 (von 53), wobei das Glück, die EURO 2008 veranstalten zu dürfen, auch ein bisschen ein Pech ist. Ohne den Absturz schönreden zu wollen, gehen dem Land doch irgendwie die Pflichtpartien ab. Auch die Schweiz ist zurückgefallen. Denn die FIFA wertet Freundschaftsspiele kaum. "Mit dieser Problematik haben leider alle Ausrichter von Großveranstaltungen zu kämpfen, sie können zwei Jahre lang fast nicht punkten", sagt Teamchef Josef Hickerberger.

Hickersberger reist nicht nach Durban, der ÖFB wird durch Teammanager Andreas Herzog und Koordinator Werner Germ vertreten sein. Den Teamchef kümmert eher die EURO im eigenen Land, die am 2. Dezember in Luzern gelost wird. Mit der WM-Qualifikation wird sich dann wohl Hickersbergers Nachfolger beschäftigen müssen. Der Vertrag endet mit der EURO. Eine Verlängerung ist, unabhängig vom Abschneiden, auszuschließen. Entweder Hickersberger hört selbst auf, weil es am schönsten ist (bei Erfolg). Im Fall des Scheiterns wird er vom Verband quasi aufgehört. (red, APA)