Salzburg/Mattersburg - Von den fünf Vereinen hinter den Wienern, die am Sonntag ihr Derby austragen, konnte am Samstag nur Sturm Graz gewinnen. Der LASK, Meister Red Bull Salzburg sowie Mattersburg und Ried mussten jeweils Punkte lassen. Enttäuschend präsentierten sich nach der Länderspielpause vor allem die Bullen, die gegen Nachzügler Austria Kärnten nicht über ein 1:1 hinauskamen.

Dass die Salzburger in der Fremde Schwächen zeigen ist bekannt. Neu ist jedoch, dass sie nun auch auf ihrem Kunstrasen nicht mehr souverän agieren. Zum zweiten Mal nach dem 0:1 gegen Cupsieger Austria vermochte die Mannschaft daheim nicht zu gewinnen. "Wir hatten den Gegner 90 Minuten im Griff, aber einmal geschlafen. Solche schülerhafte Fehler ärgern und ziehen sich schon wie ein roter Faden durch die Saison", kritisierte Niko Kovac die eigene Mannschaft.

Schon ab der zehnten Minute nahm das Unheil seinen Lauf, als nach dem ersten Kärnten-Konter Jorge Vagas einen Stanglpass von Wolf vor Kollmann ins eigene Netz schoss und nach einem weiteren Fehler des Chilenen Fidjeu-Tazemeta das 2:0 vor den Beinen hatte.

Nach der Pause hatten die Salzburger nur noch eine Torchance, doch Ausgleichs-Torschütze Zickler scheiterte im Finish an der Stange. Hatte Red Bull im ganzen Meisterjahr 2006/07 nur insgesamt 25 Tore kassiert, so musste in bisher 20 Runden schon 24 Treffer hingenommen werden.

"Unter dem Strich haben sich die Kärntner den Punkt redlich verdient", gab Kovac, den nach dem Triumph mit Kroatien in Wembley der Alttag wiederhat, zu. Das 1:1 sollte für die Klagenfurter im Hinblick auf das Keller-Derby gegen Wacker am kommenden Freitag Selbstvertrauen geben. Der Tabellenvorletzte machte jedenfalls in Siezenheim gute Figur.

Obwohl fünf Runden sieglos, ist der fünfte Auswärtspunkt ein Erfolg der Moral. "Der Bann ist gebrochen. Wir haben schon in den vergangenen vier Spielen gute Leistungen gebracht, so können wir auch gegen Tirol gewinnen", meinte Trainer Walter Schachner. Und auch das Glück scheint zurück.

Ried stabilisiert

Auch in Mattersburg gab es ein 1:1. Vizemeister Ried, der zuletzt auswärts vier Niederlagen (2:16 Tore) kassiert hatte, verpatzte Franz Lederer den 44. Geburtstag am Sonntag . "Ich hätte lieber drei Punkte, als der am längsten dienende Trainer der Gegenwart zu sein", meinte der Burgenländer, der nun seit immerhin drei Jahren im Amt ist.

"Mattersburg hat den Druck erhöht, bei uns ist Müdigkeit aufgetreten, deshalb ist der Druck größer geworden. Aber das Unentschieden geht in Ordnung", kommentierte Ried-Trainer Thomas Weissenböck den Verlust der Führung durch Hamdi Salihi kurz vor dem Schlusspfiff. Er hatte neben Kapitän Herwig Drechsel auch auf Keeper Hans-Peter Berger verzichten müssen. Dessen Ersatz Thomas Gebauer machte aber einen guten Job. (APA/red)