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Katalonien hat eine lange, kulinarische Geschichte, die auf die großen Zivilisationen zurückgeht, die einst das Mittelmeer beherrschten. Die erste Glanzzeit der katalanischen Kochkunst liegt im 13. und 14. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert wurden Kataloniens Köche vom italienischen "Rezeptschreiber" und Historiker Bartolomeo Sacchi (da Platina) zu den besten der Welt erklärt. Die beiden Hauptmerkmale der katalanischen Küche stammen aus dem Mittelalter. Das ist einerseits die Vorliebe für exotische Gewürze, andererseits die Verwendung von "picada" (fein zerriebene Nüsse und Kräuter) zur Speisenbindung.

 

Im frühen 18. Jahrhundert wurde die Region vom benachbarten Kastilien annektiert und die katalanische Küche verlor mehr und mehr an Bedeutung. Die regionale Kultur wurde verdrängt. Im 19. Jahrhundert gewann die Küche etwas an Bedeutung zurück, allerdings hatte es gerade Katalonien zur Zeit des Bürgerkrieges als auch zur Nachkriegszeit besonders schwer. Nationalistische Bestrebungen wurden brutal unterdrückt, das Sprechen, Schreiben und Lehren der katalanischen Sprache war verboten. Nahrungsmittel waren knapp und in der Hauptsache gab es "escudella" - Fleisch-Gemüse-Topf mit Reis oder Nudeln - zu essen.

Das Ende der Diktatur

Nach 1975 gewann Katalonien wieder mehr Freiheit und auch die Küche der Region erwachte zu neuem Leben. Die heutige Gastronomie Kataloniens ist eine der raffiniertesten in ganz Spanien. Die große Anzahl der Gerichte, manche schätzen sie auf über 150, und die Vielfalt der Region bereichern die Auswahl. Beinahe jeder Landstrich und jedes Dorf haben ihre eigenen regionalen Speisen. Die Katalanen lieben ihre Küche, die vor allem für Familie, Freunde und Geselligkeit geeignet ist, weniger für Restaurants. Im Grunde ist es die Küche der einfachen Leute, der Fischer und der Bauern.

Jedes Barri hat Spezielles zu bieten

In dem Buch werden die verschiedenen Viertel der Hauptstadt Kataloniens beschrieben und es gibt eine große Anzahl an Empfehlungen für Restaurants und Bars. Ein vereinfachter Stadtplan gibt eine Übersicht der wichtigsten Straßen, Plätze und Sehenswürdigkeiten und machen dadurch das Kochbuch zu einem Reiseführer zu den kulinarischen Eigenheiten und Geheimnissen der Stadt, die sich im Rahmen einer genussvollen Verkostung der unterschiedlichen Küchen sehr gut erkunden lässt.

Tapas, Xarcuteria und katalanischer Wein

In mehreren Kapiteln werden die besonderen Produkte der Region genauer unter die Lupe genommen. Begriffe werden erklärt und man erfährt einiges über die Zubereitungs- und Herstellungsmethoden von Wein, Käse oder Schinken. Die Texte werden begleitet von Bildern, die das urbane Leben in der Stadt ebenso vermitteln wie die Qualität ländlicher Bodenständigkeit in den Weinbaugebieten, das geprägt ist von lebendiger Tradition. Das Buch zeichnet ein sympathisches Bild der Stadt, der gesamten Region und der Menschen, die sehr viel Wert legen auf ihre Eigenständigkeit, auf ihre Traditionen, ihre Sprache und ihre Küche.

A la cuina!

Wenn die Lust auf katalanisches Essen nach der Lektüre zum sofortigen Ausprobieren verführt, kann der Kochlöffel geschwungen werden. 45 Rezepte - Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen - stehen zum Nachkochen bereit. Die meisten Zutaten wird man ohne Probleme in jedem Supermarkt erhalten. (red)

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