Wien - So sind sie, die Computer und ihre Systeme samt den unglaublich nervenden Sanduhren. Bestimmend. Sie bestimmen unser Leben (mit den Sanduhren) und zum Beispiel auch "per Zufallsprinzip", welcher österreichische Sportler sich wann einem Dopingtest unterziehen muss. Michael Mader, Geschäftsführer des Österreichischen Anti-Doping-Comités (ÖADC), hatte dem Standard gesagt, das ÖADC habe "das Budget für 600 Trainingskontrollen jährlich". In der Datenbank scheinen 3800 österreichische Athleten auf. Im Schnitt ergibt das jedes sechste Jahr eine Trainingskontrolle, und wenn einer Glück hat, kommt er vielleicht sogar erst im siebenten Jahr an die Reihe.

Nun liegt dem Standard eine Liste vor, derzufolge in jenem Zeitraum vor den Winterspielen 2006, in dem acht Firngleiter und drei Grasskiläufer getestet wurden, immerhin auch ein ÖSV-Biathlet zur Dopingkontrolle anzutreten hatte. Einigen mag das spanisch vorkommen, doch wer Computer kennt, der mag selbst hier nicht von Merkwürdigkeit oder gar Zufall reden.

Der Marion-Jones-Fall

Österreich ist natürlich keine Insel, weder der Seligen noch der Unseligen. International erregt der Fall (von) Marion Jones derzeit größtes Aufsehen. Der US-Leichtathletin, die Doping seit 2000 zugegeben hatte, drohen wegen Falschaussage in zwei Fällen bis zu zehn Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 500.000 Dollar (337.633 Euro). Die fünf Olympia-Medaillen von Sydney 2000 und Prämien in Höhe von 700.000 US-Dollar muss sie zurückgeben. Ihr Barvermögen beläuft sich laut Los Angeles Times auf nur noch 3000 Dollar. (fri, josko, DER STANDARD Printausgabe 26.11.2007)