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Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy besucht China. Im Gepäck hat er Atomkraftwerke, Airbus-Flugzeuge und Telefontechnik.

Foto: REUTERS/Eric Feferberg
Paris - Atomkraftwerke, Airbus-Flugzeuge und Telefontechnik: Bei seinem Staatsbesuch in China will der französische Präsident Nicolas Sarkozy das Beste verkaufen, was Frankreichs Wirtschaft zu bieten hat. Am Montag winken Aufträge im Wert von zehn Milliarden Euro. Das heißeste Dossier: China möchte den gesamten Atomkreislauf von der Uranverarbeitung bis zur Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstoffe beherrschen. Weltweit bündelt nur ein Unternehmen all diese Techniken in einer Hand, der französische Staatskonzern Areva.

Doch diese Position will Frankreich nicht aufgeben. Areva steht derzeit im Mittelpunkt der Pariser Industriepolitik. Sarkozy, der nach seiner Ankunft in Peking am Sonntagabend mit Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao zu einem Abendessen zusammentraf, will die im Zusammenhang mit dem Klimaschutz positive Stimmung für die Kernkraft international nutzen, um den Atomkonzern zum unumgänglichen Weltchampion zu machen.

20 Jahre lang Uran

In seiner Rede vor den Vereinten Nationen hatte Sarkozy "allen Staaten" französische Atomkraftwerke als Mittel zum Klimaschutz angeboten. Selbst dem libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi versprach er einen Reaktor. Jetzt soll Areva für gut fünf Milliarden Euro der China Guangdong Nuclear Power Corp (CGNP) zwei europäische Druckwasserreaktoren (EPR) und 20 Jahre lang das nötige Uran liefern.

Der weltgrößte Atomstromanbieter EDF will sich mit 30 Prozent am Betrieb der beiden "chinesischen EPRs" beteiligen und damit Atomstromanbieter im Reich der Mitte werden. (dpa/DER STANDARD, Printausgab, 26.11.2007)