Kein Garant für gute Lehre
"Dass man viel zahlt sagt noch nichts über die Qualität aus", meint Katharina Hofbauer von der Studienrichtungsvertretung des Konservatorium Wiens. An der privaten Musikhochschule zahlt sie auch weniger als an öffentlichen Unis. Was sie von anderen Unis abhebt sei aber höchstens der Einzelunterricht. Etwas Elitäres sieht sie daran nicht. Der geplanten Elite-Uni in Gugging steht sie skeptisch gegenüber: "Nur weil Elite draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass gute Lehre garantiert ist."
Ähnlich sieht das Georg Winkler, stellvertretender Vorsitzender der Studienrichtungsvertretung der Katholisch-Theologischen Universität Linz (KTU): „Die Idee, Leistung zu fördern, finde ich an sich gut. Aber dass die Elite-Uni der richtige Weg ist, bezweifle ich.“ Den Unterschied zu anderen Unis sieht er im engen Kontakt der Studierenden mit den Lehrenden, was ein "gewisses Klima schafft". Als Elite-Uni würde er die KTU nicht bezeichnen, obwohl er von der Qualität der Lehre überzeugt ist. "Statt eine neue Uni aus dem Boden zu stampfen, sollten besser bestehende Spitzeninstitute gefördert werden", schlägt Winkler vor. Denn die gebe es bereits, auch an öffentlichen Unis.
Mit dem Dozenten per Du
Die Nähe zum Lehrpersonal nennt auch Kristina Schreiner, Studienrichtungsvertreterin der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) in Hall. Sie studiert im dritten Semester Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, ein Fach dass es an staatlichen Unis bisher nicht gibt. Nicht nur die Studienrichtung beeinflusste ihre Entscheidung für eine Privatuni: "Ich wollte nicht an die Med-Uni, wo ich nur eine Nummer bin. Hier sind wir mit den Dozenten per Du", berichtet sie. Das habe auch einen Vorteil für die Zukunft: "Die UMIT ist ein Top-Ausgangspunkt für die Wirtschaft.“ Als Elite würde sie die Studierenden der UMIT dennoch nicht bezeichnen. „Elitär ist bei uns nur das enge Verhältnis zu den Lehrenden", meint Schreiner.