Innsbruck - Im Fall des vermutlich tödlich misshandelten Luca sind bisher drei Personen vom Landeskriminalamt Tirol vernommen worden. Dies berichtete die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Montag auf APA-Anfrage. Darüber hinaus wurden keine Informationen bekanntgegeben.

"Über laufende Ermittlungen geben wir keine Auskunft", erklärte Staatsanwalt Wilfried Siegele. Das Landeskriminalamt Tirol wollte zum aktuellen Stand ebenfalls nicht Stellung nehmen und verwies seinerseits auf die Anklagebehörde. Neben dem leiblichen Vater von Luca seien noch zwei Personen befragt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Um wen es sich dabei handelte und wer noch befragt werden soll, dazu wollte er sich nicht äußern.

"Prüfen insbesondere das Verhalten der Jugendwohlfahrt"

"Wir prüfen insbesondere das Verhalten der Tiroler Jugendwohlfahrt", erläuterte Siegele. Es gehe um die Feststellung oder den Ausschluss eines allfälligen strafrechtlichen Sachverhalts. Die Jugendwohlfahrt hatte den Akt in der Vorwoche von sich aus der Staatsanwaltschaft zur Beurteilung übergeben. Wichtig war Siegele zu betonen, dass derzeit für die Behörde die Unschuldsvermutung gelte.

Es werde in alle Richtungen ermittelt, hatte es geheißen. Die Überprüfungen sollen in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein.

Mordanzeige

Den Verdächtigen im Fall Luca könnte indessen eine Mordanzeige blühen. Das meinten Beobachter der Causa am Montag zur APA. Ob dies auch zu einer Mordanklage führt, ist offen. Dies muss die Staatsanwaltschaft entscheiden. Eine Anzeigen-Statistik des Bundeskriminalamts, welche das Kinder- und Jugendschutzzentrum Wien der APA zur Verfügung stellte, belegt unterdessen, dass mehr als 10.500 unter 18-Jährige im Vorjahr Opfer von Straftaten wurden. (APA)