Bild nicht mehr verfügbar.

Nur in Naturwissenschaften stürzte Österreich laut OECD tatsächlich ab, in Lesen und Mathe wurden die Ergebnisse zu positiv bewertet.

Foto: apa/Jäger

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Ergebnisse laut der Neuberechnung der Statistik Austria.

Grafik: apa
Wien - Die OECD hat am Montag die von österreichischen Statistikern im Vorjahr vorgelegte Korrektur der PISA-Ergebnisse des Jahrs 2000 bestätigt. Aufgrund eines Stichprobenfehlers bei den Berufsschülern fielen die für das Jahr 2000 zunächst publizierten Resultate zu gut aus - damit gab es 2003 (außer in den Naturwissenschaften) auch keinen "Absturz". Vielmehr waren die Ergebnisse schon 2000 schlechter als zunächst vermutet.

Falsch interpretiert

Zentrales Resultat der "Reanalyse" sei es, dass die Unterschiede in den österreichischen Messergebnissen aus PISA 2000 und PISA 2003 "methodeninduziert sind und nicht als Leistungsverschlechterung innerhalb der letzten drei Jahre interpretiert werden können", so die OECD. Verzerrt wurden die Ergebnisse, weil die Leistungswerte der meist schlechter abschneidenden Berufsschüler nicht ausreichend gewichtet wurden. Grund dafür sind die sogenannten "saisonalen" Berufsschulen, deren Schüler zum Testzeitpunkt gerade nicht an den Schulen waren.

Bei ausreichender Gewichtung hätten sich für Österreich bereits 2000 niedrigere Punkt-Mittelwerte ergeben. Konkret hätten die österreichischen Schüler beim Lesen nicht 507, sondern nur 492 Punkte erreicht, bei Mathe nicht 515, sondern 503 und bei den Naturwissenschaften nicht 519, sondern 505. Dies entspricht in etwa den Werten von 2003 beim Lesen (491) und der Mathematik (506), womit keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Erhebungen 2000 und 2003 in diesen Bereichen bestehen. Bei den Naturwissenschaften gibt es allerdings auch nach der Bereinigung nach wie vor einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Studien - 2003 wurde mit 491 Punkten um 14 weniger erreicht als 2000 (bereinigt: 505).

Die Neuberechnung der PISA-Ergebnisse wurde von der ehemaligen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer in Auftrag gegeben. Die Universität Wien, die Statistik Austria und das Institut für Höhere Studien präsentierten ihre Ergebnisse im Juni 2006. (APA/red)