Für Peter Nakowitz projizierte er zwei Bilder an die Wand. Es handelte sich dabei um wertvolle Bilder, die früher Wolfgang Flöttl gehört hatten und die dieser dann nach dem ersten großen Verluste der Bawag übertragen hatte. Nakowitz erkannte die Bilder nicht.
Der ehemalige Bawag-Generalsekretär und spätere Vorstand Nakowitz und die frühere Bawag-Spitze hatten die Gemälde bei einer Reise nach Zürich im Jänner 1999 besichtigt. "Ich kann einen Monet nicht von einem Manet unterscheiden", erläuterte Nakowitz, der den "Traum" (Le Reve) von Pablo Picasso und das Bild "Les Poseuses" von Georges Seurat nicht wiedererkannte.
"Vorstandssitzungen ohne Vorstände"
Im Zuge der Befragung distanzierte sich Christian Büttner erneut von den neuen Geschäften mit Flöttl nach dem ersten großen Verlust im Herbst 1998. Er habe die neuen Investments nicht mitbeschlossen, betonte Büttner, auch die mitangeklagten Ex-Vorstände Hubert Kreuch und Josef Schwarzecker erklärten, sie seien teilweise gar nicht bei den Vorstandssitzungen anwesend gewesen. Also habe es "Vorstandssitzungen ohne Vorstände" gegeben, mokierte sich daraufhin Johann Zwettler über seine früheren Kollegen. Zwettler hatte heute mit einem Teilgeständnis Aufsehen erregt.
Der mitangeklagte Wolfgang Flöttl wurde von Kleiner zu den Yen-Spekulationen befragt, die er nach dem ersten großen Totalverlust machte. Ob die Bawag-Spitze gewusst habe, dass schon im Mai 1999 das eingesetzte Geld wieder verloren war, wollte Kleiner wissen. Die Bawag-Führung habe den Yen-Dollar-Kurs genau beobachten können, außerdem habe er es dem damaligen Generaldirektor Elsner gesagt, betonte Flöttl. Elsner verteidigte sich, die neuerlichen Spekulationsverluste wären nicht eingetreten, hätte man mit der Yen-Option noch etwas länger zugewartet und Geld nachgeschossen, meinte er: "Dann würden wir alle nicht hier sitzen".
Teilgutachten bis Mitte Jänner