Foto: WWF/Anton Vorauer
Wenn gut ein Sechstel des Amazonas-Regenwaldes bereits verloren und eine etwa ebenso große Fläche so stark beeinträchtigt ist, dass ihr in näherer Zukunft dasselbe Schicksal droht, dann liegt dies nicht zuletzt am massiven Holzeinschlag in den vermeintlich ewigen Regenwäldern.

Und diese Schlägerungen sind keineswegs alle genehmigt, im Gegenteil: Die Einschätzungen gehen zwar auseinander - das brasilianische Umweltministerum räumte 2006 ein, dass fast zwei Drittel des Holzes aus dem Amazonas-Gebiet aus illegal durchgeführten Schlägerungen stammen, der WWF schätzt die Rate eher auf 80 Prozent - stimmen aber zumindest darin überein, dass eine satte Mehrheit des Holzes in der Region ohne Erlaubnis geschlägert wurde. Ein Umstand, der alle, die sich mit dem Thema noch nie befasst haben, doch verblüffen müsste.

Mehrere Umweltschutzorganisationen - darunter die Weltnaturschutzunion (IUCN), der WWF und Greenpeace - haben daher in einer gemeinsamen Initiative an das brasilianische Parlament appelliert, illegales Holz nicht mehr für öffentliche Projekte auf Staats-, Provinz- oder Gemeindeebene zuzulassen. Eine Gesetzesänderung soll es bei der Ausschreibung derartiger Projekte zur Bedingung machen, dass Nutzholz nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Aufforstungen stammen darf. Der Bundesstaat São Paulo und mehrere brasilianische Großstädte haben bereits entsprechende Maßnahmen getroffen - nun hoffen die Umweltschützer, diese auch auf der Gesamtebene verbindlich durchsetzen zu können. (red)