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Foto: Hotel Balance Resort Stegersbach

Das Haus aus Holz und Glas liegt am höchsten Punkt der Hügel rund um die Therme Stegersbach. Es verbreitet bereits bei der Anfahrt über die geschwungene Zufahrt so etwas wie ein Flair von Ruhe und Erholung. Und dieses Flair umfängt einen auch im Inneren des Balance Resort Stegersbach.

 

Das Ambiente ist ruhig und cool, elegante Gediegenheit in Grau-Beige und Sandstein gehalten, Stimmen und Licht sind gedämpft, die Freundlichkeit hochprofessionell, trainiert, fast amerikanisch. Jeder Neuling wird zuerst im Atrium, das entfernt an die Schnecke des Guggenheimmuseums in New York erinnert, auf die "Brücke" geführt und bekommt eine Erklärung über das, was ihn hier auf den einzelnen Ebenen erwartet: das Restaurant, das solide internationale Küche und ein umfassendes köstliches Frühstück bietet, eine Bar, die Zigarrenlounge mit einer großen Auswahl an Cohiba und Co.

Dazu gehören auch eine kleine Vinothek und ein 2000 Quadratmeter großer Spa- und Pool-Bereich mit verschiedenen Gymnastikangeboten, der ausschließlich Hotelgästen zugänglich ist. "Weg vom Stress" lautet das Programm, um das sich hier alles dreht. Geboten werden Kosmetikbehandlungen und Massagen in zahlreichen Techniken in edel zurückhaltender Atmosphäre. Angesprochen werden Wellness-Suchende ganz allgemein und auch solche, die spezielle Interessen haben - wie Golfer, die gleich vor der Tür eine 45-Loch-Anlage finden.

Dazu gehört auch eine ruhige, auf Individualität ausgerichtete Atmosphäre im Haus, kaum ein lauter Ton ist zu vernehmen. Die jüngere, aber zahlungskräftige Klientel darf gerne zu individuellen Kurzaufenthalten aus den nahen größeren Städten anreisen, das aber dann vielleicht öfter. Und darauf ist auch die Werbung ausgerichtet und spricht beispielsweise Familien mit Kindern nicht gezielt an, obwohl im Fall des Falles alles geboten wird, Spielraum, Fernsehen im Salon etc., um auch junge Gäste zu beschäftigen.

Das 2004 eröffnete Hotel ist in allen Bereichen betont schlicht und zurückhaltend ausgestattet. Eine eigene Farbe, gedämpftes Grüngold, wurde für die Gänge zu den Zimmern kreiert, die, sollte man sich gar nicht davon trennen wollen, unter der Bezeichnung "Balancegrün" in der örtlichen Farbenhandlung erhältlich ist.

Obwohl zu Beginn nur mit vier Sternen bedacht, wurde es als Fünf-Sterne-Haus geführt - mit allen Parametern, die in dieser Kategorie verlangt werden: einem 24-Stunden-Roomservice, durchgehend besetzter Rezeption etc. Im Sommer 2007 gab's den offiziellen fünften Stern als Belohnung sozusagen, womit es das einzige Haus dieser Kategorie in der kleinen Hotelstadt rund um die Therme ist.

Die Zimmer und das ganze Haus sind so lichtdurchflutet und mit all den Einrichtungen so angelegt, dass es eigentlich keinen Grund gibt, nach draußen zu gehen, es sei denn, man möchte sich sportlich betätigen - radfahrend, joggend, nordic walkend, wofür auch die entsprechenden Geräte bereitstehen. Oder mit seinem Hund Gassi gehen, der übrigens auch akzeptiert wird.

Die Landschaft des Südburgenlands ist den "Ausbruch" nach draußen in jedem Fall wert. Man befindet sich auch gleich um die Ecke in einem der interessantesten Rotweingebiete Österreichs. Das Bewusstsein unter der Winzerschaft ist hier sehr ausgeprägt, dass man auf den hiesigen Böden die Möglichkeit hat, einen sehr mineralischen Rotweintyp mit großer geschmacklicher Eigenständigkeit zu produzieren. Da hier keine Genossenschaft, sondern immer schon viele kleine Winzer am Werk waren, gibt es auch eine ausgeprägte Buschenschankkultur. Unter der Bezeichnung "Echt guat" hat man eine eigene Klassifikation mit hohen Standards wie eigene Speisen und selbstgebackenes Brot für diese Betriebe entwickelt.

Mehr als 120 Menschen sorgen im Balance Resort Stegersbach dafür, dass Erholung funktioniert: Etwa 20 davon sind nur im Beauty- und Wellness-Bereich beschäftigt. Viele kommen dabei aus der Region, nicht nur das Balance Hotel, auch die Therme sowie die anderen umliegenden Hotels sind wichtige Arbeitgeber.

Die Wellness-Hochsaison fällt übrigens immer mit der Weinlese zusammen. Zur Zeit des Besuchs wird gerade der 2007er eingebracht, und die Blätter an den Rebstöcken sind im prächtigsten Verfärbungsprozess. Aber das kann man beispielsweise auch vom Wasser aus bestaunen.

Der 32 Grad warme Außenteil des Pools ist so konstruiert, dass man schon während des Schwimmens oder auch am Beckenrand hängend in die nähere und fernere Landschaft und Natur blickt. (Luzia Schrampf/DER STANDARD/RONDO/23.11.2007)