London - Vor der Debatte mit dem Holocaustleugner David Irving und dem Chef der britischen rechtsextremen Partei BNP ist es an der Universität Oxford zu heftigen Protesten gekommen. Rund 30 Demonstranten durchbrachen am Montagabend die Absperrungen und drangen in das Gebäude ein, wo der britische Publizist Irving und der BNP-Chef Nick Griffin auf einer Veranstaltung des elitären Debattier- Clubs Oxford Union sprechen sollten. An der renommierten Universität versammelten sich rund 500 Aktivisten und Anti-Faschisten. Die Debatte konnte wegen der Proteste nicht pünktlich beginnen.

Die Einladung hatte zuvor schon für Zündstoff gesorgt. So war der Tory-Abgeordnete Julian Lewis aus Protest aus dem Club ausgetreten. Verteidigungsminister Des Browne hatte seinen Auftritt bei der Veranstaltung, deren Thema Grenzen der Meinungsfreiheit war, abgesagt. Martin McCluskey, Vorsitzender des Studentenverbandes Oxford Student Union, sagte, es sei "eine Schande", dass die beiden auf derselben Veranstaltung sprechen würden wie einst Mutter Teresa und der Dalai Lama. Der Debattier-Club betonte, es sei wichtig, Menschen mit verschiedenen Ansichten eine Plattform zu geben.

Irving war im Februar 2006 in Österreich zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt, aber im Dezember vorzeitig entlassen worden. Er hatte mehrmals den Holocaust geleugnet. Griffin war 1998 wegen Rassenhasses verurteilt worden. (APA/dpa)