Baden – „Ohne Kompromisslösung gibt es keinen Frieden und keine Stabilität und damit keine Prosperität für die Menschen am Westbalkan“, betonte der serbische Außenminister Vuk Jeremic nach dem ersten Tag der entscheidenden Kosovo-Gesprächsrunde in Baden bei Wien am Montag. „Wir müssen die Zukunft aller Menschen am Westbalkan beachten und nicht nur eines Teiles.“ Sollte es keine Kompromisslösung geben, werde es „mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit eine sehr prekäre Situation“ am Westbalkan geben, warnte Jeremic.

Die Menschen am gesamten Westbalkan müssten im Zentrum der Diskussionen stehen und gerade deshalb kämpfe Serbien für eine Kompromisslösung. Sollte bis 10. Dezember, bis zu dem die Kosovo-Troika dem UNO-Generalsekretär Bericht erstatten soll, keine Einigung gefunden werden, müsste der Dialog fortgesetzt werden, betonte der Außenminister „Das wichtigste Ziel ist die Unabhängigkeit. Wir sind bereit, einen modernen und souveränen Staat für alle Bürger des Kosovo zu haben“, erklärte hingegen Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu.

Keine Verlängerung

Nach dem Treffen werde die Troika (EU, USA, Russland) ihren Abschlussbericht erarbeiten. An diesem Tag endet das Mandat der Troika. Ob es Anzeichen für eine Einigung zwischen Belgrad und Prishtina auf eine Verlängerung der Verhandlungen gäbe, eventuell in anderem Format? „Meine Antwort ist nein“, sagte Ischinger. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe 27.11.2007)