Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) will an die prognostizierten 1,5 Milliarden nicht glauben: Wissenschafter sollten sich statt mit diesen "Horrorszenarien" damit beschäftigen, wie man das Kioto-Ziel erreichen könne, erklärte Pröll am Montag. Der Umweltminister gab aber zu, dass bereits jetzt Zertifikate zugekauft werden - wie viel es insgesamt werden sollen, damit beschäftige man sich derzeit nicht.
Wabl fordert nun einen "nationalen Kraftakt", derzeit kämpfe der Umweltminister "auf verlorenem Posten": "Wenn er so tut, als ob er der große Umweltschützer wäre, ohne dass der Finanzminister die Wohnbauförderung an Effizienzkriterien bindet, ohne dass der Verkehrsminister alle Maßnahmen ausschöpft, ohne dass er sich mit dem Wirtschaftsminister auf ein kluges Ökostromgesetz einigt, dann wird wenig weitergehen." Pröll selbst habe "nur zehn bis 15 Prozent Kompetenz" im Klimaschutz-Bereich: "Wenn der Herr Bundesminister also meint, er kann das alleine schultern, dann ist das ein schwerer Fehler von ihm."
Der Klima- und Energiefonds werde in seiner Wirkung "überschätzt", glaubt Wabl. Heuer werden aus dem Fonds 50 Millionen Euro vergeben, bis 2010 werden es 500 Millionen Euro sein. Das sei "relativ wenig" im Vergleich zu 2,5 Milliarden Euro Wohnbauförderung oder 4,5 Milliarden für den Straßenbau, findet Wabl.