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Man freut sich auf Frankreich.

Foto: APA/AP/Lukatsky
Wien - ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig wird sich Sachertorten, Mozartkugeln, Porzellanlipizzaner und andere Nettigkeiten, die das Leben bereichern, sparen können. Denn der Fußball hat seinen Rest-Charme verloren. Die Auslosung der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika war ja auch nicht sehr freundlich. Österreich wurde in die Gruppe sieben mit Frankreich, Rumänien, Serbien, Litauen und den Faröern gelost. Letztgenanntes Land ist historisch betrachtet zumindest nicht uncharmant. Nur der Erstplatzierte ist fix in Südafrika.

Noch im Dezember werden sich Vertreter der sechs Verbände in Wien treffen. Einst war es fast ein Ziel, Terminkonferenzen veranstalten zu dürfen, das ist mittlerweile maximal sekundär, eher tertiär. Man trifft sich ohne Tamtam am Flughafen. Die Beratungen werden kurz gehalten, einigt man sich nicht, entscheidet später das Los über den genauen Terminplan. Der ÖFB will im September 2008 mit einem Heimspiel beginnen und im November 2009 mit einen Heimspiel aufhören. Ludwig: "Das wollen aber alle." Besonders nett wäre ein Start gegen eines der beiden Kaliber, also gegen Frankreich oder gegen Rumänien. Aus Witterungsgründen möchte man weder im November noch im März die Färinger besuchen. Ludwig: "Fußball ist kein Wunschkonzert."

Natürlich werden die Termine mit Teamchef Josef Hi-ckersberger abgestimmt, obwohl der nichts mehr mit der WM-Qualifikation zu tun haben dürfte. Ludwig: "Aber auch ein möglicher Nachfolger wäre mit einen Rhythmus daheim auswärts daheim einverstanden." Ganz sicher wird auch Teamassistent Andreas Herzog gefragt werden.

Die Gruppe sei, so Ludwig, sportlich extrem schwierig. "Über den Vize-Weltmeister Frankreich braucht man nicht zu reden, Rumänien gilt bei der EURO als Geheimfavorit." Wirtschaftlich betrachtet hätte es günstiger kommen können. "Frankreich zieht natürlich, ist ein Fall fürs Happel-Stadion. Aber der Rest wird nicht einfach zu vermarkten sein. Wie müssen abwarten, wie die Stimmung im Land nach der EURO sein wird. Und welche Stadien tatsächlich zurückgebaut werden."

Und was sagt zum Beispiel Mircea Sandu, der rumänische Friedrich Stickler? "Unsere Chancen sind kleiner als jene Frankreichs, aber wir peilen dennoch den ersten Platz an. Das wird ein Dreikampf mit Frankreich und Serbien. Es hätte leichter kommen können für uns." Österreich hat Herr Sandu nicht erwähnt.

Der Spanier Javier Clemente, Serbiens Teamchef, meint: "In dieser Gruppe gibt es einen klaren Favoriten, und das ist Frankreich. Unser direkter Rivale ist Rumänien. Über die Österreicher sollte man frühestens nach der Europameisterschaft reden." (hac, APA, DER STANDARD Printausgabe 27. November 2007)