Chipperfield hatte bereits Anfang Oktober die Fassade in der Maria-Theresien-Straße neu geplant, nachdem der Wettbewerbssieger politisch nicht durchsetzbar und ein Kompromissentwurf von heimischen Architekten einhellig als "anspruchslose Kulissenarchitektur" abgekanzelt worden war.
Jetzt hat Chipperfield auch die rückseitige Fassade in der Erlerstraße neu gestaltet, weil sich die Planung des Innsbruckers Johann Obermoser dafür am ursprünglichen Projekt orientiert hatte. Übernommen hat Chipperfield von Obermoser den eigentlichen Kaufhauskörper zwischen Maria-Theresien- und Erlerstraße. Mit Obermoser habe er sich "gütlich geeinigt", sagt Benko.
Bronze, Glas und Beton
Chipperfields Fassade für die Erlerstraße orientiert sich an seinem Entwurf der Vorderseite des Traditionskaufhauses. Elemente der historischen Bausubstanz werden dabei aufgenommen, die Überdimensionalität der 65 Meter breiten Fassade wird durch leichte Schrägen und Abstufungen auf den Maßstab der umgebenden Gebäude heruntergebrochen. Unterschiedlich sind die verwendeten Materialien. Während Chipperfield vorn auf Beton und Glas setzt, sind es in der Erlerstraße nun Baubronze und Glas.