Hierzulande tröpfelt die Ballsaison erst. Aber bis zum Opernball (Ende Jänner) wird daraus ein reißender Strom geworden sein. Und dann, wenn es hektisch wird und die Welt nur noch fragt, wen oder was Richard Lugner denn heuer anschleppen wird und wie das mit dem Red Carpet vor der Oper (der Alternative zur bisherigen Fotografen-Schlägerei anlässlich der Promi-Drängelei auf der Feststiege) aussehen wird, wird wieder niemand Zeit finden, die wichtigste Frage zu stellen: Wie man das grammatikalisch bedenkliche "Alles Walzer" richtig falsch ins Englische übersetzt. Denn der Opernball ist mittlerweile ein Exportprodukt. Er findet in Dubai ebenso statt wie in New York. Am Wochenende ging er in Istanbul über die Bühne. Österreich war blaublütig vertreten: Camilla Habsburg-Lothringen war ebenso gekommen wie Partyprinz Hubertus Hohenlohe mit seiner Freundin Simona Gandolfi. Ihr "Gastgeber" war der österreichisch-türkische Designer Atil Kutoglu. Auch das Preisniveau war Opernball-nah: ViP-Tickets kosteten um die 2500 Euro. Und wie heißt nun "Alles Walzer"im Rest der Welt? "All waltz". Das klingt leicht schaurig - aber vermutlich klänge das deutsche Kommando in Wien nicht anders, wenn man es nicht gewohnt wäre. (Thomas Rottenberg/DER STANDARD – Printausgabe, 27.11.2007)