Wien/Baden - Russland setzt sich für eine Verlängerung der Verhandlungen über den künftigen Status der seit 1999 von der UNO verwalteten südserbischen Provinz Kosovo ein. "Aber wir brauchen dafür starke Argumente", sagte der russische Vertreter der Kosovo-Troika, Alexander Bozan-Chartschenko, am Dienstag in Baden bei Wien, wo die entscheidende Gesprächsrunde über die Zukunft des Kosovo stattfindet.

Über den Ausgang der Gespräche zu spekulieren, sei noch zu früh, sagte Bozan-Chartschenko. Ob er an eine Einigung glaube? "Ich muss daran glauben und ich muss warten, dass es eine Einigung gibt."

Konferenz in Baden fortgesetzt

Die entscheidende Konferenz über die Zukunft des Kosovo ist am Dienstagvormittag fortgesetzt worden. Auf dem Programm stehen weitere Direktgespräche zwischen Belgrad und Pristina sowie getrennte Gespräche zwischen der EU-Troika und Belgrad sowie Pristina. Am Montag gab es keine Annäherung in der Status-Frage. Die Kosovo-Albaner beharren mit aller Vehemenz auf der Unabhängigkeit. Sie hätten gar kein Motiv über den Status zu reden, weil ihnen die Unabhängigkeit versprochen worden sei, kritisiert Belgrad - und warnt vor fatalen Folgen für die gesamte Region, sollte es zu keiner Kompromisslösung kommen. Serbien will laut Premier Vojislav Kostunica "nicht einen Millimeter" seines Territoriums hergeben.

Die Kosovo-Troika soll UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon um den 10. Dezember über die Ergebnisse der seit August laufenden Gespräche informieren. Während Pristina mit der einseitigen Ausrufung der Unabhängigkeit droht, setzt sich Belgrad für eine Fortsetzung der Verhandlungen ein, sollte bis dahin keine Kompromisslösung erzielt werden. (APA)