Teheran - Als Gegenveranstaltung zur Nahost-Konferenz in
Annapolis in den USA hat der Iran radikale Palästinensergruppen wie
die Hamas nach Teheran eingeladen. Vertreter von allen
palästinensischen Gruppierungen, "die für die Befreiung ihres Landes
kämpfen", würden in dieser oder der kommenden Woche erwartet, sagte
Regierungssprecher Gholamhossein Elham am Dienstag in Teheran.
"Annapolis repräsentiert nicht die Palästinenser und läuft ihren
Rechten zuwider", betonte er. Die israelische Führung hingegen verübe
als Besatzer der Palästinensergebiete "Verbrechen gegen die
Menschlichkeit" und habe daher keine Legitimität.
Polizei löst Anti-Annapolis-Demonstration in Ramallah auf
Palästinensische Polizisten haben indessen in Ramallah im Westjordanland eine Demonstration gegen die
Nahost-Konferenz von Annapolis aufgelöst. Die Sicherheitskräfte
setzten nach Augenzeugenberichten auch Gummiknüppel gegen die rund
100 Demonstranten ein. Der Protestzug sollte ursprünglich zum
Amtssitz von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) führen.
Die Abbas-treue Palästinenserführung hatte zuvor alle
Demonstrationen sowie Pressekonferenzen im Zusammenhang mit der am
Dienstag in Annapolis (Maryland) stattfindenden Nahost-Konferenz
untersagt. Damit sollte den Angaben zufolge der Ausbruch von Gewalt
verhindert werden.
Dagegen protestierten im Gazastreifen tausende Anhänger der
radikalislamischen Hamas-Organisation gegen die Annapolis-Konferenz.
Sie forderten Abbas auf, keinerlei Kompromisse zu machen. Die Hamas
kontrolliert seit Mitte Juni den Gazastreifen, nachdem sie in einem
blutigen Bruderkrieg mit der Fatah-Organisation von
Palästinenserpräsident Abbas die Oberhand behalten hatte. (APA)