Über gute und schlechte Nachrichten hatte RWE anlässlich der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen zu berichten. Zuerst die guten: Das operative Ergebnis legte von Januar bis September um knapp 17 Prozent auf 6,95 Mrd. Euro zu. Das Nettoergebnis stieg im gleichen Zeitraum sogar um 35 Prozent auf 2,83 Mrd. Euro. Damit gelang es dem zweitgrößten Energieversorger Deutschlands, die Prognosen der Analysten leicht zu übertreffen. Keine Selbstverständlichkeit, denn die DAX-Gesellschaft hatte eine außerplanmäßige Aufwendung von 600 Mio. Euro aus dem Stillstand des abgeschalteten Kernkraftwerks Biblis zu verkraften.

Was den Aktionären jedoch ganz und gar nicht gefiel, war die Mitteilung, den Börsengang der US-Wassersparte American Water auf 2008 zu verschieben. Ursprünglich wollte RWE die Tochter noch in diesem Jahr an die Börse bringen. Für die Aktionäre hätte dies einen warmen Geldregen bedeutet, da das Management einen Großteil des Emissionserlöses als Sonderdividende ausschütten wollte. Die Entscheidung für eine Verschiebung begründete der Stromkonzern mit den ungünstigen Rahmenbedingungen am amerikanischen Kapitalmarkt. Für das Geschäftsjahr 2007 sind damit die Voraussetzungen für eine erhöhte Ausschüttungsquote von bis zu 80 Prozent des Nettoergebnisses und einen Aktienrückkauf – beide Punkte sind an einen Börsengang von American Water geknüpft – nicht gegeben. Die Enttäuschung darüber brachte die Aktie kräftig unter Druck. Binnen weniger Tage ging es um fast zehn Prozent nach unten.

Energiekonzerne wie RWE stehen derzeit stark in der öffentlichen Kritik. Ihnen wird vorgeworfen, Gewinnstreben vor Verbraucherinteressen zu stellen. Im-mer lauter werden die Stimmen, die ein stärkeres regulatorisches Eingreifen des Staates oder sogar die Zerschlagung der Konzerne fordern. Trotz moderater Bewertung sowie guter Geschäftsperspektiven ist die Aktie daher vor weiteren Rückschlägen nicht gefeit. Einen ansehnlichen Sicherheitspuffer von 36,2 Prozent bietet das Bonus Cap-Zertifikat (ISIN DE 000 DB0 TQS 1) der Deutschen Bank. Die Bonus-Schwelle liegt bei 57,00 Euro (Risikopuffer: 39 Prozent) und ist gleich mehrfach durch Unterstützungen abgesichert. Ein weiterer Punkt, der das Risiko eines Schwellenbruchs erheblich reduziert: Die Restlaufzeit beträgt lediglich 13 Monate und ist damit sehr überschaubar. Gleichzeitig würde der Zeitraum ausreichen, um Erträge aus dem Produkt (bei einer einjährigen Haltedauer) steuerfrei einzufahren. Die Gewinnchancen können sich mit einer zweistelligen Bonus-Rendite von 10,5 Prozent bzw. 9,8 Prozent sehen lassen. Einziger Haken: Eine unbegrenzte Partizipation nach oben ist aufgrund des Caps auf Höhe des Bonus-Niveaus von 102,00 Euro nicht möglich.

ZJ-Fazit: : Auch wenn die Diskussion über eine Zerschlagung ein permanentes Risiko darstellt, sehen wir in dem Papier der Deutschen Bank eine aussichtsreiche Spezialsituation mit attraktiver Renditechance. Die Sonderdividende aus dem Verkauf von American Water ist zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Die Aussicht darauf sollte den Kurs zumindest stützen.