Istanbul - Mit Flugblättern und einer Telefon-Hotline will die türkische Armee im Südosten des Landes die Kämpfer der kurdischen Rebellengruppe PKK dazu bringen, sich zu ergeben. Hubschrauber der Armee werfen die an die Rebellen gerichteten Flugblätter in der südostanatolischen Provinz Hakkari über vermuteten PKK-Verstecken ab, wie der Fernsehsender CNN-Türk am Dienstag meldete.

In den Schreiben werden die Rebellen aufgerufen, sich bei der nächsten Militäreinheit oder Polizeiwache zu stellen: Ein freundlicher Empfang sei den PKK-Aussteigern gewiss. Zwei Nummern einer Telefon-Hotline, bei dem sich ausstiegswillige Rebellen melden können, werden gleich mitgeliefert.

Amnestiegesetz

Die Flugblätter weisen laut CNN-Türk auch auf ein Amnestiegesetz hin, dass allen PKK-Mitgliedern Straffreiheit zusichert, sofern sie nicht an Verbrechen beteiligt waren und sich freiwillig ergeben. Normalerweise ist bereits die bloße Mitgliedschaft in der von der Türkei, der EU und den USA als Terrorgruppe eingestuften PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) eine Straftat.

Die Türkei hatte in den vergangenen Monaten mit einem Einmarsch in den Nordirak gedroht, um dort gegen Stützpunkte der PKK vorzugehen. Nach Vermittlungsbemühungen der USA haben die nordirakischen Behörden in jüngster Zeit damit begonnen haben, die Bewegungsfreiheit der Rebellen in der Region einzuschränken. Nach Darstellung türkischer Medien hat dies innerhalb der PKK eine Panik ausgelöst.

Möglicherweise wollen die türkischen Militärs mit der Flugblatt-Aktion versuchen, verunsicherte PKK-Mitglieder zum Aufgeben zu bewegen. (APA)