Die Reihe "Linz-Bilder" bildet den Schwerpunkt zum 2003 initiierten Projekt "Linz im 20. Jahrhundert", erklärte Dobusch. Beleuchtet werden sollen die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Landeshauptstadt. Die offene und kritische Geschichtsbetrachtung, die die Stadt seit langem betreibe, sei ein gutes Fundament für das erfolgreiche Gelingen des Projekts Europäische Kulturhauptstadt 2009, so Dobusch weiter. Bis 2009 sollen weitere wissenschaftliche Sammelbände erscheinen.
Bewährungsproben
Linz stand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor großen kommunalpolitischen Herausforderungen. Die Bevölkerung hatte sich während der NS-Zeit mehr als verdoppelt und erreichte beinahe 200.000 Menschen. Über ein Drittel der Linzer Häuser war nach dem Krieg zerstört oder beschädigt, rund 20.000 Personen waren obdachlos. Zudem befanden sich 40.000 Flüchtlinge aus 25 Nationen in der Stadt. Der Landeshauptstadt stand noch eine weitere Bewährungsprobe bevor: Im August 1945 wurden die Stadtteile nördlich der Donau, die in der sowjetische Besatzungszone lagen, als "Stadt Urfahr" abgetrennt.
Die Stadtregierung - damals unter Altbürgermeister Ernst Koref (S) - hatte die Aufgabe, möglichst bald wieder zu einem normalen Leben zurückzukehren und das Zerstörte wieder instand zu setzen. Unter der Amtszeit von Koref, die von 1945 bis 1962 dauerte, erfolgte die Prägung von Linz als Industriestadt.